Wasserversorgung erfüllt hohe Qualitätsstandards
Potsdam. Unter dem Motto „Wasser ist Lebensqualität“ hat Brandenburgs Umweltministerin Anita Tack heute die Tagung zur Wasserversorgung im Land eröffnet. In Potsdam diskutierten Fachleute aus Behörden und Wasserversorgungswirtschaft. „Die Wasserversorgung in Brandenburg hat auch im internationalen Vergleich einen hohen Qualitätsstandard vorzuweisen“, unterstrich Tack.
Das Land hat die Wasserversorgungsunternehmen bei diesem Ziel unterstützt: Seit Beginn der Neunzigerjahre wurden aus Mitteln der EU, des Bundes und des Landes insgesamt rund 274 Mio. Euro für die Wasserversorgung bereitgestellt. Damit wurden Investitionen von 609 Mio. Euro ermöglicht.
Bei der Wasserversorgung in Brandenburg konnte in den Jahren seit 1990 ein hoher Standard erreicht werden. So wurde der Anschlussgrad der Bevölkerung an die öffentliche Wasserversorgung auf 98,6 Prozent gesteigert. Die Qualität des Trinkwassers kann als gut bis sehr gut eingestuft werden. Tack betonte: „Dennoch werden auch weiterhin Anstrengungen notwendig sein, um das hohe Niveau zu halten und zukünftige Herausforderungen zu meistern. So müssen beispielsweise Anpassungsstrategien an den demografischen Wandel und potenzielle Klimaänderungen entwickelt werden.“
Wasserversorgungsplan vorgestellt
Vorgestellt wurde auch der neue Wasserversorgungsplan für das Land Brandenburg. Die Sicherung einer hohen Lebensqualität bei der Versorgung mit Trinkwasser ist eine der Pflichtaufgaben der Kommunen. Damit dafür landesweite Rahmenbedingungen gesetzt werden können, sieht das brandenburgische Wassergesetz das Instrument des Wasserversorgungsplans vor.
Der letzte Wasserversorgungsplan aus dem Jahr 1996 ist inzwischen überholt. Die Veränderungen und Investitionen werden in dem neuen Bericht dokumentiert Darüber hinaus werden die Aktivitäten dargestellt, die auch zukünftig die einwandfreie Trinkwasserversorgung im Land sicherstellen sollen.
Herausforderungen durch Klimawandel
Tack: „Wenn sich die Verfügbarkeit der Ressource Wasser verringert, wenn durch die Zunahme von extremen Witterungsereignissen, zum Beispiel die Hochwassergefahr, steigt, dann müssen wir darauf reagieren. Wir müssen prüfen, wo und in welchem Umfang weitere Retentionsflächen in den Flussgebieten geschaffen werden können. Natürlich werden wir uns dabei eng mit unseren Partnern in den umliegenden Ländern der Flusseinzugsgebiete Elbe und Oder abstimmen.“
Im Kontext zur Anpassung an den Klimawandel steht auch das geplante Moorschutzprogramm. Niedermoore gehören zu den die Landschaft prägenden Elementen in Brandenburg. Beim Schutz der noch verbliebenen naturnahen Moore und bei der Zurückgewinnung von Moorflächen – da wo es in Kooperation mit den Nutzern möglich ist – stehen zwar Aspekte des Naturschutzes im Vordergrund. Moore speichern aber auch - wie ein Schwamm – das Oberflächenwasser und wirken auch als Speicher für den Kohlenstoff in der Biomasse.
Gewässerreiches Brandenburg
Die Gewässer sind ein prägender Bestandteil der Brandenburger Landschaften, Brandenburgs Gewässernetz mit 33.000 Kilometer Fließgewässern und 3.000 Seen ist über Jahrhunderte hinweg verändert worden. Tack forderte, dass alle die Möglichkeit haben, die Gewässer hautnah zu erleben: „Darum setzen wir uns für einen freien Zugang zu den Gewässern, insbesondere zu den Seen, ein. Unser Gewässerreichtum ist ein Pfund bei der Entwicklung von Naherholung und Tourismus. Deswegen unterstützen wir auch herausragende Wassertourismus-Initiativen.“
Europäische Wasserrahmenrichtlinie
Zum Ende dieses Jahres sollen laut Zeitplan für die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie die Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme für die Einzugsgebiete von Elbe und Oder fertig gestellt sein. Brandenburg hat dazu seine Beiträge fristgerecht geliefert. Vor wenigen Tagen hat die deutsche Elbe-Ministerkonferenz den Bewirtschaftungsplan und das Maßnahmenprogramm für die Flussgebietseinheit Elbe verabschiedet. Beide Dokumente werden ebenso wie die entsprechenden Pläne für die Oder in den kommenden Jahren wichtigste Leitlinie bei den Aktivitäten zum Gewässerschutz sein, um einen guten ökologischen und chemischen Zustand der Oberflächengewässer sowie dem guten chemischen und mengenmäßigen Zustand des Grundwassers zu erreichen.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz
