Projekt „Zeitstimmen“ stellt erste Ergebnisse vor
03.09.2009 - Über siebzig Tagebücher und Briefsammlungen haben das Brandenburgische Literaturbüro und das Kurt Tucholsky Literaturmuseum bislang für das Projekt „Zeitstimmen. Tagebuchliteratur aus Brandenburg“ zusammen getragen. Seit März 2009 sammeln die beiden Literatureinrichtungen private Tagebücher, Briefe und Fotos aus Brandenburg. Literarischer Mentor des Vorhabens ist der Schriftsteller Günter de Bruyn. Kulturministerin Prof. Dr. Johanna Wanka hat die Schirmherrschaft übernommen.
„Die gesammelten Tagebuchaufzeichnungen spiegeln ganz persönliche Eindrücke der Menschen unseres Landes wider“, betonte Kulturministerin Professor Dr. Johanna Wanka. „Sie erzählen uns von den Lebensverhältnissen in den verschiedenen Regionen Brandenburgs und schaffen so ein lebendiges und authentisches Geschichtserlebnis.“
Nahezu die Hälfte der Tagebücher stammt aus den Jahren des Zweiten Weltkrieges und den ersten Nachkriegsjahren. Besonders interessant sind die Tagebücher des Schriftsetzers und Regimegegners der Nationalsozialisten Ernst Grencku aus Seddin. Er verfasste seine Aufzeichnungen in den Jahren 1939 bis 1948 auf Deutsch, allerdings in kyrillischen Buchstaben dargestellt. So schützte er sich vor Denunziation. Aufschlussreich sind auch die Aufzeichnungen des Pensionärs Robert Burmeister, der die Ereignisse in den Apriltagen 1945 in Nauen minutiös notierte.
Bei der Auswertung der Tagebücher werden die Initiatoren durch einen ehrenamtlichen Lesekreis unterstützt. Eine Auswahl des Text- und Bildmaterials wird 2011 als Buch erscheinen. Zugleich werden die Texte auf der Internetseite www.zeitstimmen.de präsentiert. Wer Aufzeichnungen zur Verfügung stellen oder sich ehrenamtlich beteiligen möchte, kann sich an das Brandenburgische Literaturbüro wenden: Große Weinmeisterstr. 46/47, 14469 Potsdam, Tel. (0331) 23700258. Weitere Informationen: www.zeitstimmen.de
Veröffentlicht von:
Landesregierung Brandenburg
