Campus Griebnitzsee abgehängt?
Uni Potsdam drängt auf rasche Entscheidung für zweiten Regionalbahnsteig am Bahnhof Griebnitzsee
Präsidium und Studierendenschaft der Universität Potsdam fordern eine rasche Entscheidung für den Ausbau des Bahnhofs Griebnitzsee. Dort soll nach Plänen der Deutschen Bahn erst nach dem Jahr 2012 ein zweiter Regionalbahnsteig gebaut werden. Die Umsetzung dieser Pläne könnte mit einer dramatischen Verschlechterung des Verkehrsangebotes für die Universität Potsdam einhergehen, da zu befürchten ist, dass wegen des fehlenden Bahnsteigs der Halt der Regionalzüge 21 und 22 am Griebnitzsee völlig entfallen könnte. Die Leitung der Hochschule hat die brandenburgische Landesregierung aufgefordert, dafür zu sorgen, den Campus Griebnitzsee und die anderen Standorte der Universität Potsdam in angemessenem Umfang an die Verkehrsinfrastruktur anzubinden.
Die Situation bei der Verkehrsanbindung der drei Universitätsstandorte sei "unberechenbar" geworden, empört sich der Verkehrsreferent des AStA der Universität Potsdam Jonathan Metz. Schuld daran seien nicht nur die aktuellen witterungsbedingten Probleme. Vielmehr werde mittlerweile schon seit drei Jahren der Fahrplan von der Bahn-Tochtergesellschaft S-Bahn Berlin nicht eingehalten. Der Vorsitzende der Verkehrskommission der Universität Potsdam und studentische Senator Björn Ruberg warnt vor Plänen der Deutschen Bahn, die frühestens 2013 einen neuen Regionalbahnsteig am Bahnhof Griebnitzsee bauen will. Die Studierendenvertreter an der Uni Potsdam befürchten sogar, dass wegen des fehlenden zweiten Bahnsteiges der Halt am Bahnhof Griebnitzsee für die Regionalbahnen der Linien 21 und 22 zwischenzeitlich ganz entfallen könnte. Das hat der Vizepräsident der Universität für Lehre und Studium, Dr. Thomas Grünewald zum Anlass genommen, um die brandenburgische Landesregierung um Unterstützung zu bitten, da durch die Bahn-Pläne eine dramatische Verschlechterung des Verkehrsangebotes für die Universität Potsdam drohe.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Probleme gewinnt auch eine Machbarkeitsstudie über die Verkehrsanbindungen im Großraum Potsdam an Bedeutung. Sie wurde in der vergangenen Woche von Industrie-und Handelskammer Potsdam und vom Wissenschaftspark Golm vorgestellt. IHK-Hauptgeschäftsführer René Kohl formulierte bei der Vorstellung der Studie die Erwartung, "dass das vorhandene Streckennetz nicht nur die erheblichen Studierenden-Ströme innerhalb Potsdams mit leistungsfähiger Fahrzeugtechnik und gut abgestimmten Fahrplänen leicht auffangen kann, sondern dass es noch weitreichende Reserven für Verbindungen zwischen der Landeshauptstadt Potsdam, der Bundeshauptstadt Berlin und den bisher noch zu wenig erschlossenen Umlandgemeinden gibt".
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Universität Potsdam
