Tack: Schufa-Pläne hochgefährlich
Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Anita Tack (Linke) kritisiert Pläne der Auskunftei Schufa, künftig in sozialen Netzwerken gezielt Daten zu sammeln und damit die Kreditwürdigkeit der Nutzer zu prüfen. „Das ist ein Missbrauch der sozialen Netzwerke und hochgefährlich“, so die Ministerin.
Neben Facebook und Twitter sollen auch berufliche Netzwerke wie Xing oder Linkedln, Personensuchmaschinen wie Yasni, Geodatendienste wie Google-Streetview sowie Mitarbeiterverzeichnisse von Unternehmen, aus denen Daten gewonnen werden können, genutzt werden. Tack dazu: „Der gläserne Mensch gehört ins Hygienemuseum und hat bei der Schufa nichts zu suchen.“
Laut Medienveröffentlichungen sollen im Auftrag der Schufa vom Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam (HPI) derzeit entsprechende Projektvorschläge entwickelt werden. Über das Forschungsprojekt „Schufa-Lab@HPI“ soll eine Analyse und Erforschung von Daten aus dem Web erfolgen. Grundlage sollen zunächst die Kontaktdaten von Facebook-Mitgliedern sein.
„Untersuchungen zu Beziehungen zwischen Personen oder die Analyse von Textdaten, um ein aktuelles Meinungsbild zu einer Person zu ermitteln, grenzt an Gesinnungsschnüffelei. Zumal damit Zusammenhänge zur Kreditwürdigkeit der Verbraucherinnen und Verbraucher hergestellt werden sollen“, sagt Tack. Jede Bürgerin, jeder Bürger habe ein Recht an seinen Daten und die Kenntnis, wer was über ihn sammelt und speichert. Sie forderte die Schufa auf, von den Plänen Abstand zu nehmen.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
