Potsdam will Begrüßungsgeld einsparen - und wird viel verlieren
Junge Künstler, junge Architekten, junge Informatiker, junge Menschen .... werden zukünftig zu einer positiven Stadtentwicklung beitragen. Doch dazu müssen sich diese Menschen auch in der Stadt ansiedeln, eine Atmosphäre des Willkommen sein und eine studentische, kreative Aura spüren. Doch Potsdam will lieber ein schönes langweiliges Museum sein. Da stören doch nur die Studierenden. "Ja, dieses fatale Signal geht von Exners Vorschlag aus", Ronny Besançon.
Studenten hört die Signale. Die Stadtspitze will das Begrüßungsgeld für Studierende, die ihren Erstwohnsitz in Potsdam anmelden, abschaffen. Begründung: "Potsdam sei inzwischen attraktiv genug, um ohne solche Lockmittel auszukommen." Ob Herr Exner nur einen Studierenden gefragt hat, ist wohl zu bezweifeln. Der Sinn des Begrüßungsgeldes ist es die Studierenden, dazu zu bringen, hier in Potsdam ihren Hauptwohnsitz zu nehmen, damit sie auch als Bewohner dieser Stadt zählen. Nur so gibt es dann nämlich auch die entsprechenden Schlüsselzuweisungen des Landes, die sich nach der Einwohnerzahl richten. Insofern ist dieser Vorschlag auch noch ökonomischer Unsinn, weil die Gegenrechnung fehlt. Jeder Student, der die 100€ erhält, bringt der Stadt nämlich gleichzeitig deutlich mehr ein. Ein typischer Vorschlag aus dem Exner-Universum - macht noch nicht mal in der Spar-Logik Sinn. "Wer nicht rechnen kann, will kürzen", so Krämer.
Man könnte eine Abschaffung des Anreizes verstehen, wenn dieser Anreiz Erfolg hätte. Dem ist aber nicht so. Derzeit leben - gemessen an den eingeschriebenen Studierenden an den Hochschulen - weniger Studierende denn je in der Stadt. Diejenigen, die sich für die Abschaffung des Begrüßungsgeldes für Studierende aussprechen, sollten überlegen, ob die Ziele, wegen denen es einst eingeführt wurde, erreicht sind. Potsdam wollte eine lebendige Studierendenstadt sein - es ist weit davon entfernt und mit diesem Schritt zeigt die Stadtspitze, welches Geistes Kind sie sind.
DIE LINKE fordert die Beibehaltung des Begrüßungsgeldes, um junge, kreative Menschen weiter in die Stadt zu locken und auch dessen Ausweitung auf Auszubildende, die von außerhalb nach Potsdam kommen, um hier einen Beruf zu erlernen.
Sascha Krämer, Kreisvorsitzender
Ronny Besançon, Mitglied des Kreisvorstands
Veröffentlicht von:
DIE LINKE Potsdam
