Neue Benutzungs- und Entgeltordnung der Stadt- und Landesbibliothek vorgelegt
Der Entwurf der neuen Benutzungs- und Entgeltordnung für die Stadt- und Landesbibliothek wird am 3. April in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht und in den kommenden Wochen in den Fachausschüssen diskutiert. Sie soll nach ihrem Weg durch die politischen Gremien ab Eröffnung der neuen Bibliothek im Bildungsforum am 7. September Inkrafttreten und gilt dann ebenfalls für die drei Zweigbibliotheken in Waldstadt, Stern und Babelsberg.
Die bereits aus dem Jahr 2000 stammende Benutzungsordnung der Bibliothek wurde juristisch überprüft und an die aktuellen Gegebenheiten angepasst. Entwicklungen wie die Selbstverbuchung, die Erweiterung des Medienangebotes insbesondere im Bereich der E-Medien sowie veränderte Bedingungen beim Datenschutz machten dieses erforderlich.
Die Entgeltordnung der Bibliothek stammt aus dem Jahr 2004, ist also knapp zehn Jahre alt. Auch hier war es notwendig sich über die Preisgestaltung Gedanken zu machen und das veränderte Informationsverhalten der Bibliothekskunden zu berücksichtigen. Eine grundsätzliche Neuerung besteht in dem „Alles-inklusive-Preis": Alle Informationsträger, unabhängig ob in Printform, als E-Medium oder digital im Internet, sind in der Bibliotheksnutzung inbegriffen. Bislang fallen für die Nutzung des Internet oder PC-Arbeitsplatzes 1 Euro pro Stunde an, künftig sind zwei Stunden pro Tag inklusive. Dieses entspricht der Entwicklung des Informationsverhaltens, dem eine moderne Bibliothek Rechnung tragen muss.
Die Jahreskarte soll statt bisher 16 Euro künftig 19 Euro kosten. Ein zentraler Punkt ist weiterhin die freie Nutzung für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie die unentgeltliche Nutzung für ALG-II-Empfänger. Pädagogische Einrichtungen der Landeshauptstadt erhalten zudem einen kostenlosen Ausweis für dienstliche Zwecke. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Ermäßigungsregelungen zum Beispiel für Studierende und Auszubildende. „Somit werden wir dem bildungspolitischen Auftrag der Bibliothek weiterhin gerecht", sagt Iris Jana Magdowski, Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport.
Neu ist die Jahreskarte für die ausschließliche Nutzung des Portals der E-Ausleihe, die Potsdam gemeinsam mit der Stadt Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark betreibt. Sie ist für 11 Euro zu haben und kann formlos per E-Mail beantragt werden.
Die Direktorin der Stadt- und Landesbibliothek, Marion Mattekat, erklärte, dass 58 Prozent der angemeldeten Bibliotheksnutzer „zahlende" Kunden sind. Davon erhalten 13 Prozent eine Ermäßigung. 42 Prozent der Nutzer, zum größten Teil Kinder und Jugendliche, besitzen derzeit eine kostenlose Nutzerkarte. Die Landeshauptstadt bezuschusst die Bibliotheksnutzung mit je 197 Euro pro Nutzer, bei einem kostenlosen Ausweis sind es 216 Euro.
Für 19 Euro Jahresentgelt, das entspricht 1,58 Euro im Monat, steht dem Bibliothekskunden die ganze Welt der Informationen zur Verfügung, gedruckt und digital, inklusive kompetenter Informationsvermittlung. „Ab September ist auch der Zugang zum Presseportal Genios geplant. Die Datenbank ermöglicht den Nutzern der Bibliothek über die Homepage, somit auch von zu Hause aus, die Recherche in rund 130 Zeitschriften und Zeitungen der deutschen Tages- und Wochenpresse", ergänzt Direktorin Marion Mattekat. Eine gute Nachricht noch für alle, die ab und zu einmal vergessen, die Medien rechtzeitig abzugeben: Die Versäumnisentgelte werden nicht erhöht.
Potsdam, 03.04.2013Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
