Modellprojekt für Eintritt im Schlosspark Sanssouci beschlossen
Für den Schlosspark Sanssouci soll es von 2014 an einen obligatorischen Parkeintritt geben. Das hat der Stiftungsrat der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) am gestrigen Nachmittag beschlossen. So sollen dringend notwendige Einnahmen zur Behebung des Pflegenotstandes erzielt werden.
Dazu die Stiftungsratsvorsitzende und Kulturministerin des Landes Brandenburg, Sabine Kunst: "Der Schlosspark Sanssouci ist für das Land Brandenburg ein weithin sichtbares Schmuckstück und ein Magnet für Touristen aller Welt. Die Erhaltung dieses herausragenden Kulturerbes auch für nachfolgende Generationen ist eine ganz besondere Verpflichtung. Die immer größer werdenden und neuen Herausforderungen an die Pflege des Parks von Sanssouci erfordern einen solchen Modellversuch. Die Preise sind moderat gestaltet und es wird Lösungen für sozial Schwächere, Kinder, Jugendliche sowie Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Ticketinhabern geben, so dass es weiterhin allen Bürgern ermöglicht wird, den Park zu besuchen."
Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten: "Die SPSG begrüßt die Entscheidung des Stiftungsrats. Damit wird die Voraussetzung geschaffen, um die Defizite in der Pflege der Gärten der preußischen Könige zu beheben. Das ist für die Erhaltung des UNESCO-Welterbes wichtig und wird die Attraktivität der wichtigsten touristischen Angebote in der Potsdam steigern. Die SPSG wird in enger Abstimmung mit der Landeshauptstadt Potsdam, den Anwohnern und allen Beteiligten die konkrete Umsetzung dieses Beschlusses so gestalten, dass der Park von Sanssouci seine wichtige Bedeutung und seine Funktion für alle Potsdamerinnen und Potsdamer bewahrt."
Der Parkeintritt soll auf den umzäunten Bereich des Schlossparks Sanssouci beschränkt und auf 5 Jahre Dauer begrenzt sein. Mit dem Modellprojekt "Finanzierung Gartenperspektiven" soll herausgefunden werden, ob der Parkeintritt ein probates Mittel zur Behebung der dringendsten Pflegeprobleme ist.
Das Modellprojekt soll Ostern 2014 eingeführt werden, sofern bis zu diesem Zeitpunkt keine alternative Finanzierungsmöglichkeit gefunden wurde. Diese könnte beispielsweise in der Erhebung einer Fremdenverkehrsabgabe liegen. Für deren Erhebung durch die Stadt Potsdam müssen erst die entsprechenden rechtlichen Rahmenbedingungen durch das Land und die Stadt geschaffen werden.
Sofern es zu einer Einführung des Modellprojekts 2014 kommt, werden an ca. 15 Eingängen 2 Euro Eintritt für einen einmaligen Besuch und 12 Euro für eine Jahreskarte erhoben.
Von dem Parkeintritt sollen Mieter der Stiftung, Beschäftigte und Studierende der Universität Potsdam, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, Empfänger von Sozialhilfe (Hilfe zum Lebensunterhalt), Empfänger von Grundsicherung im Alter bzw. bei Erwerbsminderung sowie Leistungsempfänger nach SGB II) oder Arbeitslosengeld II und andere zu begünstigende Besuchergruppen gemäß den Festlegungen des Modellprojekts ausgenommen werden, soweit eine solche rechtliche Differenzierung zulässig ist.
Veröffentlicht von:
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
2012-05-23 2012-05-23 10:18:53 Vorherige Übersicht Nächste