LINKE: Es darf keine Patienten zweiter Klasse geben
Zu den (nicht bestätigten) Äußerungen des Klinikumchefs Steffen Grebner zum Umzug und Verbesserung der Wirtschaftlichkeit der Abteilung Psychiatrie am Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum (PNN vom 31. Juli 2010) erklärt der stellv. Kreisvorsitzende der Partei DIE LINKE in Potsdam und sachkundiger Einwohner im Ausschuss für Gesundheit und Soziales, Ronny Besançon:
"Das Wohl der Patientinnen und Patienten und deren schnelle und möglichst umfassende Genesung muss oberste Priorität haben. Das gilt auch und gerade für die Abteilung Psychiatrie. Wenn Herr Grebner die in dem von den PNN veröffentlichten Passagen eines Gesprächsprotokolls wirklich so gesagt hat, wäre dies ein mittelschwerer Skandal! Es kann nicht sein, dass man Einsparungen an einer Stelle des Klinikums vornehmen will, weil die Patientinnen und Patienten dort wehrloser sind, als anderswo. Die entsprechende Passage ("In der Psychiatrie könne man gut sparen, da die Patienten dort meist nicht so mündig seien, sich nicht so schnell beschwerten und auch nur selten Besuch bekämen.") könnte übersetzt werden mit: ’Für die interessiert sich doch eh keiner mehr. So lange keiner merkt, dass wir an der Betreuung der Patienten sparen, müsse dieses Potential ausgeschöpft werden.’
Gerade vor dem Hintergrund der enormen Zunahme psychischer Erkrankungen und der ohnehin schon extrem angespannten ambulanten und stationären Betreuungssituation in diesem medizinischen Feld dürfen Einsparungen am Klinikum keinesfalls auf dem Rücken der Patientinnen und Patienten durchgeführt werden. Es darf keine ’wichtigen’ und ’unwichtigen’ Patientinnen und Patienten geben. Es ist die Aufgabe des Krankenhausmanagements, Wirtschaftlichkeit und Patientenwohl in Einklang zu bringen und diesen Einklang nicht zuungunsten der Patientinnen und Patienten zu verschieben. Herr Grebner führt das Klinikum im Auftrag der Stadt, also im Auftrag des Gemeinwesens Potsdam. Daran sollte er denken.
DIE LINKE wird darauf achten, dass er dieser Aufgabe gerecht wird. Äußerungen dieser Art sprechen nicht dafür."
Veröffentlicht von:
DIE LINKE Kreisverband Potsdam
