Unabhängige Patientenberatung stärkt Verbraucherrechte
Welche medizinischen Angebote sollte man wählen, welche Leistungen zahlt die Krankenkasse, wer hilft bei Behandlungsfehlern? Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) sieht im Gesundheitsbereich einen wachsenden Informations- und Beratungsbedarf und die Notwendigkeit, die unabhängige Patientenberatung und damit die Verbraucherrechte zu stärken. "Deshalb ist es so wichtig, dass ab heute auch in Potsdam die Unabhängige Patientenberatungsstelle (UPD) wieder für Ratsuchende erreichbar ist", so die Ministerin .
Ob per Telefon oder im persönlichen Gespräch vor Ort – kompetente Ansprechpartner bieten ab sofort wieder kostenfrei ihre Beratungsleistungen an. Die Unabhängige Patientenberatung befindet sich in der Trägerschaft der Verbraucherzentrale Brandenburg und des Sozialverbandes Berlin-Brandenburg und hat ihren Sitz im Hauptbahnhof Potsdam.
Ende vergangenen Jahres musste die Unabhängige Patientenberatungsstelle in ganz Deutschland und so auch in Potsdam ihre Arbeit einstellen. Die zeitlich befristete Modellphase der UPD endete. „Der Bund hatte es nicht geschafft, rechtzeitig eine gesetzliche Grundlage für die Weiterfinanzierung zu schaffen. Für die Patientinnen und Patienten fiel damit eine wichtige und von allen Seiten immer wieder als sehr erfolgreich bewertete Einrichtung aus – und wir mussten mit einer zweimonatigen Beratungslücke leben“, kritisiert die Gesundheitsministerin. Allein in Brandenburg konnten mit der Potsdamer Einrichtung etwa 10.000 Beratungen durchgeführt werden.
Mit dem Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes wurde die unabhängige Patientenberatung als Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen festgelegt. Die Krankenkassen stellen für die UPD mehr als 5 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. Und endlich wird sich auch die Private Krankenversicherung finanziell beteiligen. „Damit wurde die Finanzierung geklärt und abgesichert. Die unabhängige Patientenberatung hat von Anfang an ihre Leistungen für alle Bürgerinnen und Bürger angeboten, ob gesetzlich oder privat versichert“, so Tack. Sie erinnerte daran, dass Berlin und Brandenburg im November vergangenen Jahres eine Bundesratsinitiative zur Stärkung der Patientenrechte gestartet hatten. Ziel ist ein Bundesgesetz, das mehr Schutz, mehr Rechte, mehr Hilfe und mehr Unterstützung für die Betroffenen festschreibt. Ein wichtiger Baustein dieser Initiative ist die unabhängige Patientenberatung.
Potsdam, 01.03.2011Veröffentlicht von:
MUGV
