Patienten brauchen unabhängige Information und Beratung
Potsdam. „In einem so komplexen System wie dem Gesundheitswesen und einer immer breiter werdenden Palette an medizinischen Versorgungsleistungen kommt unabhängigen Informations- und Beratungsangeboten eine wachsende Bedeutung zu“, so Gesundheits- und Verbraucherschutzstaatssekretär Daniel Rühmkorf heute in Potsdam beim Besuch der Unabhängigen Patientenberatung Brandenburg.
Unabhängige Patientenberatungsstellen bieten neutrale Informationen und Unterstützung und fördern die Eigenverantwortung der Patienten. Sie beraten grundsätzlich kostenfrei zu Gesundheitsfragen, zivil- und sozialrechtlichen sowie psychosozialen Fragen.
Für das Gesundheits- und Verbraucherschutzministerium spielen die Stärkung der unabhängigen Patientenberatung, die Sicherung ihrer Qualität und ihrer Finanzierung eine wichtige Rolle, betonte Rühmkorf. Insbesondere forderte er eine solidarische Finanzierung. Es könne nicht sein, dass die privaten Krankenkassen hier keinen Beitrag leisten – die Beratungsangebote seien für alle Patienten da – auch für Privatversicherte.
Die Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK), deren Vorsitz in diesem Jahr Brandenburg innehat, habe sich bereits im Oktober 2009 zur Stärkung der unabhängigen Patientenberatung bekannt und die Bundesregierung aufgefordert, die erforderlichen gesetzlichen Regelungen für die Weiterfinanzierung zu schaffen. Zurzeit werde über der Arbeit der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland ein Expertengutachten erstellt, dessen Ergebnisse abzuwarten seien.
In der Unabhängigen Patientenberatung in Potsdam werden durchschnittlich im Monat 250 bis 300 Beratungsfälle bearbeitet, der größte Teil telefonisch. Im Mittelpunkt standen bisher u.a. Informations- und Beratungsgespräche zu gesundheitsbezogenen Themen oder zu Leistungen von Krankenkassen. Psychosoziale Unterstützung war ebenso gefragt wie Rat bei vermuteten Behandlungsfehlern oder bei finanziellen Forderungen verschiedener Dienstleister des Gesundheitswesens. Aktuell häuften sich vor allem Nachfragen hinsichtlich von Zusatzbeiträgen der Krankenkassen.
Die Potsdamer Einrichtung gehört zu den 22 regionalen Beratungseinrichtungen in Deutschland, die ihre Dienstleistung telefonisch, schriftlich im Internet sowie persönlich anbietet. Träger ist die Verbraucherzentrale Brandenburg e.V. und der Sozialverband Deutschland e.V., Landesverband Berlin-Brandenburg. Diese neue Form einer unabhängigen Patientenberatung wird von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert und bietet ihre Leistungen allen Bürgerinnen und Bürgern an - unabhängig von ihrer Versicherung.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg
