Land zahlt teuer für Angler-Vergnügen in der Havel
Potsdam/Gerlingen. Eine Million junge Aale wurden dieses Jahr in der Havel ausgesetzt, vier weitere Millionen sind geplant, denn das Agrarministerium spricht von einem dramatischen Rückgang der Aalbestände. Doch laut Auskünften des örtlichen Fischereivereins werden etwa zehn Prozent der Jungtiere wieder von den Fischern herausgeholt. Hinzu kommen die Angler, die nach erwachsenen Tieren fischen. Nicht nur aus Gründen des Tierschutzes, sondern auch aus Kostengründen fordert die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. jetzt von Brandenburgs Fischerei- und Agrarminister Jörg Vogelsänger (SPD) ein Angelverbot für Aale in der Havel.
„Es ist absurd, auf Kosten des Steuerzahlers Millionen Aale aus Frankreich zu importieren, wenn gleichzeitig Angler die Bestände dezimieren!“, so Meeresbiologin Dr. Tanja Breining von PETA. Der Import der Aale von der französischen Atlantikküste nach Brandenburg ist außerdem alles andere als umweltfreundlich. Hinzu kommt, dass viele Jungtiere die Reise und die anschließende Umsetzung in die Havel vermutlich nicht überleben. Und schließlich verursacht das Angeln für die Aale immenses Leid: In einem Prozess gegen einen Angler konnte Prof. Hoffmann von der tiermedizinischen Universität in München bereits 2005 beweisen, dass Fische starke Schmerzen empfinden.
PETA Deutschland e. V. ist eine Schwesterorganisation von PETA USA, der mit über zwei Millionen Unterstützern weltweit größten Tierrechtsorganisation. Ziel der Organisation ist es, durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.
Potsdam, 14.04.2010Veröffentlicht von:
PETA Deutschland e. V.
