Jahrespressekonferenz der Bürgschaftsbank Brandenburg
Stabiler Mittelstand auch ohne Konjunkturprogramm: Bürgschaftsgeschäft nach Rekordjahr zurück auf hohem Niveau der Vorjahre
335 Unternehmen mit Ausfallbürgschaften für Kredite/Beteiligungen in Höhe von 82 Millionen Euro unterstützt – Investitionen von 218 Mio. Euro abgesichert – 5.700 neue oder gesicherte Arbeitsplätze – Neues Landesbürgschaftsprogramm für den Brandenburger Mittelstand gestartet
Bürgschaftsgeschäft normalisiert sich: Nach Auslaufen der im Konjunkturprogramm 2010 vorgenommenen Ausweitung der Bürgschaftshöchstgrenze auf 2 Mio. Euro und der gleichzeitigen verstärkten Investitionsbereitschaft der Unternehmen normalisierte sich das Bürgschaftsgeschäft im Geschäftsjahr 2011 und erreichte das hohe Niveau der Vorjahre. Trotz Rückführung der Bürgschaftshöchstgrenze auf eine Mio. Euro verzeichnet die Bürgschaftsbank mit 335 Bürgschaften/ Garantien mit einem Volumen von 82 Mio. Euro ein erfreuliches Geschäftsergebnis auf dem Niveau von 2009.
„Brandenburgs Mittelstand erweist sich auch ohne Konjunkturprogramm als erfreulich stabil“, stellt Dr. Miloš Stefanovi, Geschäftsführer der Bürgschaftsbank, fest. „Kreditsicherheiten sind mit 62 Prozent der wichtigste Ablehnungsgrund bei Vorhabensfinanzierungen. 15 Prozent werden verweigert, weil das Risiko zu hoch erscheint, nur fünf Prozent, weil das Investitionsvorhaben inhaltlich nicht überzeugte.“ Investitionen von 218 Mio. Euro abgesichert: Die durch 335 Bürgschaften/ Garantien ermöglichten Finanzierungen bewirkten Investitionen in Höhe von 218 Mio. Euro. 109 Bürgschaften mit einem Volumen von 18 Mio. Euro gingen an Existenzgründer. 5.700 Arbeitsplätze entstanden neu bzw. wurden gesichert. Seit Gründung der Bank 1991 wurden Kredite/ Beteiligungen über 1,6 Mrd. Euro verbürgt und damit Investitionen von 3,4 Mrd. Euro ermöglicht, 103.000 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert.
Branchenverteilung stabil: Die Branchenverteilung bleibt stabil auf Vorjahresniveau. Etwa je ein Fünftel aller Anfragen kommen aus dem Handwerk (19 Prozent) und der Dienstleistungs- und Informationswirtschaft (20 Prozent). Ein weiteres Viertel der Bürgschaften gingen an Unternehmen aus der Industrie (24 Prozent), 15 Prozent an Handelsunternehmen. Kammerbezirk Potsdam am aktivsten: Unternehmen aus dem Kammerbezirk Potsdam fragten Bürgschaften am stärksten nach. 192 der 335 Bewilligungen (51 Mio. Euro, IHK: 148/HWK: 44) kamen aus dem Kammerbezirk. Die Kammerbezirke Cottbus (83/18 Mio. Euro; IHK: 60/HWK: 23) und Frankfurt/Oder (60 Bürgschaften, 13,3 Mio. Euro; IHK: 41/HWK: 19) folgen.
Neues Landesbürgschaftsprogramm: Nach erfolgreichen Verhandlungen mit dem Finanzministerium des Landes über ein neues Landesbürgschaftsprogramm, das im Januar 2012 startete und Kredite von bis zu zwei Mio. (bisher 1,25 Mio.) Euro verbürgt. Darin sollen bewusst die während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009/2010 gesammelten positiven Erfahrungen genutzt werden. Damals hatte die Bürgschaftsbank mit den erweiterten Möglichkeiten des Konjunkturpaketes II und mit Unterstützung durch Bund und Land ebenfalls Kredite von bis zu zwei Millionen Euro verbürgt. Zudem wurde 2011 das in Brandenburg initiierte Programm „Bürgschaft ohne Bank“ (BoB), 1999 erstmals aufgelegt, von 250.000 auf 400.000 Euro aufgestockt. Fast jeder 3. Bürgschaftsantrag ist ein BoB-Antrag. Im Rahmen des Programms nimmt die Bürgschaftsbank Bürgschaftsanträge von KMU bis zum Kreditbetrag von 400.000 Euro direkt entgegen, bevor ein Kreditinstitut für die Hausbankfunktion angesprochen wird. Fortgeführt wurden Handwerker- und Unternehmersofortkredit, der Handwerksbetrieben und Unternehmen aus allen Kammerbezirken den Zugang zu Krediten bis zu 100.000 Euro erleichtert und beschleunigt.
Ausgezeichnet: „Baumschule für Unternehmertum“: Die Bürgschaftsbank Brandenburg ist von der Oskar-Patzelt-Stiftung als „Bank des Jahres 2011“ ausgezeichnet worden. Der „Große Preis des Mittelstandes“ ist Deutschlands wichtigster Wirtschaftspreis. In der Begründung für die Preisverleihung hieß es, „Die Bürgschaftsbank kann durchaus als ‚Baumschule für das Unternehmertum’ bezeichnet werden. Die Bürgschaftsbank Brandenburg ist überdurchschnittlich am Wirtschaftswachstum der kleinen und mittelständischen Unternehmen im Land Brandenburg beteiligt.
Ausblick: Staatsfinanzen und Basel III: Mit den Beschlüssen zu „Basel III“ werden die Kreditinstitute Kreditkonditionen noch stärker am Risiko bzw. an der Bonität des Kunden orientieren und entsprechend höhere Anforderungen zur Risikosenkung - höhere Eigenkapitalquoten, mehr Sicherheiten – stellen. Die Banken selbst müssen schon ab Mitte 2012 eine Kernkapitalquote von 9 Prozent aufweisen. Bei einer weiteren Zuspitzung der Eigenkapitalproblematik bei den Banken sind Auswirkungen auf die Unternehmensfinanzierung nicht auszuschließen.
Potsdam, 31.01.2012Veröffentlicht von:
Brille und Bauch - Agentur für Kommunikation KG
