Erste Voltaire-Lecture der Universität Potsdam
Der renommierte Philosoph Professor James Conant von der University of Chicago eröffnet am 5. Dezember 2012 die Voltaire-Lectures der Universität Potsdam, die von nun an jährlich vom Institut für Philosophie veranstaltet werden. Die Vorlesungen sollen in Potsdam, einer Wirkungsstätte Voltaires, ein lebendiges Forum bilden, das sich aus der Perspektive der gegenwärtigen Philosophie mit den bleibenden Problemen und Positionen der Philosophiegeschichte auseinandersetzt. In den nächsten Jahren sollen dafür namhafte Philosophen nach Potsdam geholt werden.
James Conant ist unter anderem mit einer außerordentlich einflussreichen, ursprünglich in Zusammenarbeit mit Cora Diamond entwickelten Neuinterpretation des Frühwerks von Ludwig Wittgenstein hervorgetreten. Darüber hinaus beschäftigt er sich aber auch mit den Spielarten des Skeptizismus und der Ontologie des Films. Conant wird die Reihe der Voltaire-Lectures mit einer Neuinterpretation der Kritik der reinen Vernunft Immanuel Kants eröffnen. Im Fokus seiner Aufmerksamkeit wird dabei das Herzstück von Kants Kritik der reinen Vernunft, ja der Kantischen Philosophie überhaupt stehen, die sogenannte „Transzendentale Deduktion der Kategorien“. Conant geht dabei von einem grundsätzlichen exegetischen und systematischen Problem aus, das zu lösen jede überzeugende Interpretation der Philosophie Kants zur Aufgabe hat: Wie ist das Verhältnis von Sinnlichkeit und Verstand zu verstehen? Die formalen Bedingungen der Sinnlichkeit behandelt Kant in der „Transzendentalen Ästhetik“, die Lehre von den formalen Bedingungen des Verstandes in der unmittelbar darauf folgenden „Transzendentalen Analytik“ der Kritik der reinen Vernunft. Conant wird in seiner Vorlesung dafür argumentieren, dass ein Verständnis der Lösung dieses zentralen Problems durch Kant von wesentlichen interpretatorischen Entscheidungen hinsichtlich der „Transzendentalen Deduktion“ abhängt – Entscheidungen, die in den bisher vorliegenden Interpretationen allzu häufig falsch getroffen werden.
Zeit: 05.12.2012, 18:00 Uhr
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam, Obere Mensa, Haus 12
Kontakt: Till Hoeppner, Institut für Philosophie, Tel. 0331/977-1829,
E-Mail: till.hoeppner(at)uni-potsdam.de
Potsdam, 30.11.2012Veröffentlicht von:
Universität Potsdam
