Die Andere: Gesundheit ist keine Ware
23.04.2010 - Nach der Veröffentlichung einer internen Umfrage unter den Mitarbeiter/innen des städtischen Klinikums „Ernst von Bergmann“ in der Presse fordert die Gruppe Die Andere eine restlose Offenlegung der Zustände im städtischen Klinikum.
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Signale aus der Belegschaft und von Patienten, dass der Sparkurs der Klinikumsleitung zu unhaltbaren personellen Engpässen auf vielen Stationen, zur Überforderung der engagierten Mitarbeiter/innen und zum Qualitätsverlust bei der Betreuung der Patienten führt.
Dies äußerte sich in einer anhaltend hohen Zahl von Überlastungsanzeigen, Arbeitsrechtsstreitigkeiten und auch in den Leserbriefen, die in der Lokalpresse abgedruckt wurden. Zu keinem kommunalpolitischen Thema erreichten uns in den letzten Jahren mehr Beschwerden als zur Entwicklung des Klinikums „Ernst von Bergmann“.
Statt die Probleme anzugehen, versuchen die Parteien der Rathauskooperation und der Oberbürgermeister, sie zu verschweigen. Bis heute enthält die Stadtverwaltung den Stadtverordneten unserer Gruppe das McKinsey-Gutachten vor, nach dem der Transformationsprozess des Klinikums auch in den nächsten Jahren fortgesetzt werden soll.
Die Gruppe Die Andere fordert den Oberbürgermeister, aber auch die Aufsichtsratsmitglieder aller Parteien auf, dafür zu sorgen, dass die Qualität der medizinischen und sozialen Betreuung und akzeptable Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Mittelpunkt der Entwicklung des Klinikums stehen. Gesundheit darf selbst dann keine Ware werden, wenn die Einnahmen für den weiteren Aufbau der Potsdamer Mitte benötigt werden.
Christian Kube
Stadtverordneter
Veröffentlicht von:
Die Andere
