Universität zieht Konsequenzen nach erwiesenem Plagiat
Pensionierter Potsdamer Professor wird nach nachgewiesenem Plagiat nicht mehr als akademischer Prüfer und Promotionsbetreuer tätig sein
Plagiatsvorwürfe gegen den mittlerweile pensionierten Potsdamer Mathematiker Prof. Dr. Klaus Denecke beschäftigten in den vergangenen Monaten die Kommission zur Überprüfung von Vorwürfen wissenschaftlichen Fehlverhaltens an der Universität Potsdam. Erhoben wurden diese Vorwürfe vom Marburger Mathematiker Prof. Dr. Hans-Peter Gumm. Er hatte große Teile einer englischsprachigen Einführung in moderne mathematische Verknüpfungen und Strukturen, die Denecke in einem Wissenschaftsverlag in Singapur veröffentlicht hat, als sein geistiges Eigentum erkannt und den Fall im Internet öffentlich gemacht.
Nach sorgfältiger Prüfung und unter Hinzuziehung eines externen Experten stellten die Mitglieder der Potsdamer Kommission fest, dass der Plagiatsvorwurf begründet ist.
Nach Abschluss eines Disziplinarverfahrens erteilte der Geschäftsführende Präsident der Universität Potsdam, Dr. Thomas Grünewald, jetzt Prof. Denecke eine schriftliche Rüge. Außerdem entzog der Fakultätsrat der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät dem früheren Lehrstuhlinhaber das Recht der Mitwirkung an Habilitations- und Promotionsverfahren. Weiterhin wird Prof. Denecke im Einvernehmen mit der Universität und der Fakultät seine Tätigkeit als akademischer Lehrer und Prüfer und als Betreuer von Promotionen bis auf Weiteres ruhen lassen. Außerdem wird er das inkriminierte Buch aus seiner Publikationsliste entfernen und den Verlag ersuchen, die noch im Handel angebotenen Exemplare des Buches einzuziehen.
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Universität Potsdam
