Tack: Vollständige Aufklärung seriös durch unabhängiges Forschungsprojekt
Gesundheitsministerin Anita Tack fordert erneut die vollständige Aufklärung der Medikamententests an Bürgerinnen und Bürgern der DDR durch westdeutsche Pharmahersteller. „Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung ein derartiges Forschungsprojekt auf den Weg bringt und finanziert. Brandenburg hat ein großes Interesse daran, dass das Thema endlich aufgeklärt wird. Eine solche Aufklärung kann seriös durch ein flächendeckendes unabhängiges Forschungsprojekt erfolgen“, so Tack. Pharmakonzerne und betroffene Krankenhäuser sollten die Aufklärung der Vorwürfe unterstützen.
Bereits im Februar hatte sich das Gesundheitsministerium mit einem Schreiben an die Landeskrankenhausgesellschaft gewandt, mit der Bitte, dass diese die Krankenhäuser über das Thema informiert und darum gebeten, entsprechende Akten im Interesse der damaligen Patientinnen und Patienten weiter aufzubewahren. „Da Patientenakten nur für bestimmte Zeit aufgehoben werden müssen, ist die Zeit knapp, um noch Unterlagen zu finden, die dann ggf. in einem Forschungsprojekt oder im Rahmen einer Enquete-Kommission untersucht werden könnten“, sagt Tack.
Parallel dazu hatte sich das Brandenburger Ministerium an das Bundesarchiv in Koblenz und an das Landeshauptarchiv in Brandenburg gewandt. Konkrete Informationen zu Pharmatests in Brandenburg konnten nicht gegeben werden.
Bereits im Januar 2013 hatte sich Tack mit einem Brief an den zuständigen Bundesminister für Gesundheit Daniel Bahr gewandt, um von ihm zu erfahren, was im Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums an Informationen zu diesem Thema vorliegt.
Minister Bahr hatte in seinem Antwortbrief im Februar auf ein entsprechendes Forschungsvorhaben des Instituts für Geschichte der Medizin an der Charité verwiesen. Inhaltlich konnte er keine Angaben zu Pharmatests an DDR-Bürgern in Brandenburg machen.
Potsdam, 15.05.2013Veröffentlicht von:
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (MUGV)
