Slavistentagung zur Symbolik des Essens in Osteuropa
Vom 08. bis 10. April ist die Universität Potsdam Gastgeberin einer internationalen Slavisten-Tagung. Die Wissenschaftler aus sechs Ländern wollen sich mit einem auf solchen Konferenzen eher ungewohnten Thema beschäftigen: der Symbolik des Essens in osteuropäischen Staaten. Aber auch ihre Bedeutung für die nationale Identität.
Kochen ist Mode, auch in Russland. Dort bedeutet das neue Interesse am Essen und seiner Zubereitung aber mehr als nur das (Wieder-)entdecken von Geselligkeit und gesunder Ernährung. Es steht ebenso für den Versuch, an alte, in der Sowjetperiode verdrängte, nationale und religiöse Traditionen anzuknüpfen. Und dabei muss es nicht immer nur um roten oder schwarzen Kaviar gehen, auch das zarte Haselhuhn gilt als Kostbarkeit, die z.B. Staatsgästen vorgesetzt wird. Das verästelte System der Essenssymbolik hat in der russischen Kunst und Literatur große Aufmerksamkeit gefunden. Eingeladen von der Professur für Ostslavische Literaturen und Kulturen treffen sich zwischen dem 8. und 10. April an der Universität Potsdam mehr als 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs Ländern, um sich über das für die slavistische Kulturwissenschaft noch ungewohnte Thema auszutauschen. Unter ihnen Spezialisten aus Russland, aber auch Anne Volokh, die Autorin eines international bekannten Kochbuches, die aus Beverly Hills in den USA anreist. Hauptredner ist Gunther Hirschfelder, Ethnologe und Spezialist für Esskultur aus Bonn.
Interessierte Gäste sind willkommen, die Teilnahme an der Konferenz ist kostenfrei. Die auf dem Symposium verabreichte Kost ist allerdings rein geistig - Wissenschaft eben.
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Universität Potsdam
