Polizei bündelt Anstrengungen im Kampf gegen Einbrecher
Mit abgestimmten Maßnahmen wendet sich das Polizeipräsidium gegen die steigende Zahl von Wohnungseinbrüchen im Land Brandenburg. Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) verzeichnet für den bisherigen Verlauf des Jahres 2012 im Vergleich zum Vorjahr 2011 einen deutlichen Anstieg solcher Delikte. Besonders betroffen davon sind die Gemeinden im sogenannten Speckgürtel von Berlin. Regional unterschiedlich gibt es dort Steigerungsraten von zum Teil mehr als 50 Prozent. Zusätzlich erhöht haben sich diese Zahlen mit Beginn der Herbstzeit und der damit verbundenen längeren Dunkelheit in den Morgen- und Abendstunden.
Das Polizeipräsidium und die örtlichen Polizeidirektionen haben aus diesem Grund ein abgestimmtes Konzept entwickelt, nach welchem sich die Polizei landesweit diesem besonderen Deliktbereich widmet und jeweils an den Schwerpunkten des Geschehens mit Einsatzmaßnahmen und verstärkten Präventionsanstrengungen aktiv wird. So wird die Polizei in besonders von Einbrüchen betroffenen Gemeinden und Wohnbereichen verstärkt und zu wechselnden Zeiten mit uniformierten und zivilen Einsatzkräften präsent sein, um den Verfolgungsdruck auf potenzielle Einbrecher zu erhöhen, Täter auf frischer Tat zu stellen bzw. bei Feststellung von Straftaten schnell reagieren zu können.
Gleichzeitig werden die Anstrengungen zur Aufklärung solcher Taten verstärkt und insbesondere der Austausch von Informationen zwischen den Polizeidienststellen im Land Brandenburg und mit den Partnern bei der Berliner Polizei intensiviert. Nach den vorliegenden Erkenntnissen und den Erfahrungen der vergangenen Jahre gehen die Ermittler davon aus, dass ein erheblicher Teil solcher Diebestouren vor allem im Berlinnahen Raum von organisierten Banden begangen wird. Diese gehen arbeitsteilig vor, wobei die Personen, welche die eigentlichen Einbrüche begehen, sich teilweise nur kurze Zeit in Deutschland aufhalten und später wieder in ihre meist osteuropäischen Heimatländer zurückkehren. Die Banden sind darüber hinaus sehr flexibel in der Auswahl der Tatorte und wechseln schnell zwischen den verschiedenen Gemeinden im Berliner Umland.
Besonderes Augenmerk legt die Polizei auf die präventive Arbeit vor Ort und die Einbeziehung der Bürger. So wurden durch das Polizeipräsidium Handzettel (Beispiel für PI Barnim im Anhang) bereitgestellt, die in den jeweiligen Regionen verteilt werden. Darin werden die Bürger aufgerufen, Hinweise zur Aufklärung bereits begangener Straftaten zu geben. Darüber hinaus gibt es Hinweise zum Schutz des eigenen Hauses vor möglichen Einbrechern und es werden Informationsquellen zum Beispiel auf den Internetseiten der Polizei des Landes Brandenburg bzw. des bundesweiten Netzwerkes ProPK aufgezeigt. Anwohner sind zudem aufgerufen, durch erhöhte Wachsamkeit und aktives nachbarschaftliches Zusammenwirken zur Verhinderung von Einbrüchen beizutragen.
Die Präventionsmitarbeiter in den Polizeiinspektionen bieten nach wie vor die Möglichkeit der individuellen Beratung von Hausbesitzern, Mietern und Bauherren zur Verbesserung ihrer Sicherheitsmaßnahmen an. Diese Beratungen erfolgen zumeist direkt bei den Interessenten vor Ort, sind kostenlos und firmenneutral. Präventionsmitarbeiter und Revierbeamte sind auch mit Info-Mobilen der Polizei an öffentlichen Orten präsent, beraten die Bürger und beantworten auch sonstige Fragen zur Kriminalprävention. Verstärkt informiert die Polizei auch über die Möglichkeiten zur Markierung von Wertgegenständen und technischen Geräten mittels künstlicher DNA. Dies gibt die Möglichkeit, bei Kontrollen durch die Polizei festgestellte Gegenstände oder aufgefundenes Diebesgut zuverlässig seinem Besitzer zuzuordnen. Dadurch werden polizeiliche Ermittlungen und die Beweisführung in Strafverfahren erleichtert und letztlich auch eine abschreckende Wirkung erzielt.
Die aktuelle Aufklärungs- und Präventionsarbeit der Polizei gliedert sich ein in die bundsweite Kampagne „K-Einbruch“ des Netzwerkes ProPK, die im Oktober 2012 angesichts allgemein ansteigender Zahlen von Wohnungseinbrüchen ins Leben gerufen wurde.
Weitere Informationen zum Schutz vor Einbrüchen und zur Sicherheit von Haus und Wohnung gibt es im Internet auf der Webseite der Polizei Land Brandenburg www.internetwache.brandenburg.de sowie auf den Seiten der bundesweiten polizeilichen Präventionsnetzwerkes unter www.k-einbruch.de und www.polizei-beratung.de. An der bundesweiten Kampagne „K-Einbruch“ sind neben dem Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) auch Verbände der Versicherungswirtschaft sowie Wirtschaftsverbände aus dem Bereich Sicherheitstechnik etc. beteiligt. Die auch durch uns verteilte Pressemeldung von ProPK vom 22.10.2012 zu diesem Thema ist dieser Meldung als Anhang beigefügt. Als Ansprechpartner für den Bürger stehen auch die Präventionsbeamten und die Revierpolizisten in den Polizeidienststellen vor Ort zur Verfügung.
Potsdam, 09.01.2013Veröffentlicht von:
Polizei Brandenburg
