IHK-Konjunkturumfrage: Region lässt Krise hinter sich
Die Zeichen der Wirtschaft in Berlin-Brandenburg stehen auf Wachstum. Zu diesem Ergebnis kommt der Konjunkturreport der Industrie- und Handelskammern Berlin, Potsdam, Cottbus und Ostbrandenburg, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. So hat sich der Konjunkturklimaindex, der die Erwartungen der Unternehmen und die Geschäftslage abbildet, um 22 Punkte auf 122 verbessert.
Nach der Umfrage schätzen 90 Prozent der Firmen aller Branchen ihre momentane Geschäftslage gut oder zumindest befriedigend ein. Und auch für die kommenden zwölf Monate sind die Unternehmen optimistisch.84 Prozent von ihnen rechnen damit, dass die Geschäfte gleich bleiben oder sich sogar noch verbessern. An der Befragung im Januar haben sich insgesamt 1.457 Unternehmen aus Industrie, Dienstleistungen, Handel, Verkehrs- und Baugewerbe beteiligt.
Jan Eder, Hauptgeschäftsführer der IHK Berlin: „Die Stimmung in der Berlin-Brandenburger Wirtschaft hat sich von den frostigen Temperaturen nicht beeindrucken lassen. Sie steigt auf den zweithöchsten je gemessenen Wert. Erfreulich ist besonders, dass sich der Anstieg durch alle Branchen zieht. Insbesondere das geradezu euphorische Klima in der Industrie stimmt mich zuversichtlich. Der im vergangenen Jahr begonnene Aufschwung hat damit nochmals deutlich an Breite gewonnen. Bei der Geschäftslage haben die Unternehmen mittlerweile das Vorkrisenniveau überschritten. Das zeigt, die Berlin-Brandenburger Wirtschaft ist nicht nur gut in der Bewältigung von Krisen, sondern sie weiß auch, wie man gestärkt aus ihnen hervorkommt.“
Dr. Wolfgang Krüger, Hauptgeschäftsführer der IHK Cottbus: „Auch in den kommenden Monaten rechnen die Unternehmen in Berlin und Brandenburg in ihrer großen Mehrzahl mit einem positiven Geschäftsverlauf und steigenden Exporten. Der Saldo aus positiven und negativen Geschäftserwartungen erreicht mit plus zehn Prozent einen Spitzenwert für die vergangenen Jahre. Die optimistische Erwartungshaltung teilen, mit Ausnahme der Bauwirtschaft, alle Branchen und Regionen. Damit kann sich der Konjunkturaufschwung verstetigen und die Region Berlin-Brandenburg hat allen Grund, einem wirtschaftlich erfolgreichen Jahr 2011 entgegenzusehen“.
René Kohl, Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam: Die Investitionsbereitschaft der Berlin-Brandenburger Wirtschaft hat sich spürbar erhöht. Es dominieren die Optimisten: Fast drei Viertel der Unternehmen rechnen mit steigenden bzw. gleich bleibenden Investitionen. Knapp ein Viertel aller will mehr Geld in die Hand nehmen. Die Länderfusion von Berlin und Brandenburg trifft bei 58 Prozent der Betriebe auf Zustimmung; insgesamt 77 Prozent derer nennen den Bürokratieabbau als Hauptargument. Die Furcht vor drohendem Identitätsverlust liegt bei nur 38 Prozent.“
Gundolf Schülke, IHK-Hauptgeschäftsführer der IHK Ostbrandenburg: „Auch für 2011 rechnen wir mit einem deutlichen Zuwachs der Beschäftigtenzahlen. Sowohl in Berlin als auch in Brandenburg planen die Unternehmen, neue Stellen zu schaffen, wobei insbesondere der Industriesektor, aber auch der Handels- und der Dienstleistungsbereich kräftig expandieren. Dabei stehen die Zeichen erstmals seit 2008 wieder auf Beschäftigungszuwachs. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitsnehmer aus der Europäischen Union, die durch die ab Mai 2011 geltende Freizügigkeit zu uns kommen wollen, heißen wir herzlich willkommen.“
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IHK Potsdam
