HWK Potsdam: Streitpunkt Existenzgründerzuschuss
Die Handwerkskammer Potsdam warnt davor, nur noch Existenzgründer zu fördern, die auf dem Arbeitsmarkt schlechte Chancen haben. „Da werden in der Regel keine Unternehmen entstehen, von denen nachhaltige wirtschaftliche Impulse ausgehen“, befürchtet der Potsdamer Handwerkskammerpräsident Jürgen Rose.
„Entscheiden sich arbeitslose Handwerksmeister oder qualifizierte Gesellen für eine Selbstständigkeit, sind sie in der Startphase häufig auf staatliche Unterstützung angewiesen“, sagte der neu gewählte Präsident der Handwerkskammer Potsdam Jürgen Rose während seines Antrittsbesuchs bei der Chefin der Potsdamer Arbeitsagentur Edelgard Woythe. „Qualifizierte Handwerker haben gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Betriebsgründung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in Brandenburg. Die Förderung in diesem Bereich zurückzufahren ist arbeitsmarktpolitisch nicht sinnvoll.“
Kammerpräsident Jürgen Rose ist sich sicher: „Diesen Gründungswilligen zu raten, sie könnten sich ja eine neue Arbeitsstelle suchen und hätten derzeit gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wird die Gründermentalität in Brandenburg nicht positiv beeinflussen.“
Bei der Handwerkskammer Potsdam waren es jährlich etwa 400 Existenzgründer aus der Arbeitslosigkeit heraus, die einen Gründungszuschuss von der Arbeitsagentur erhalten haben.
Seit aus dieser Förderung Ende Dezember 2011 durch massive Kürzungen durch die Bundesregierung eine KANN-Bestimmung geworden ist, spüren die Betriebsberater der Handwerkskammer Potsdam einen deutlichen Rückgang bei den Gründungsberatungen.
Hintergrund
Jürgen Rose, selbstständiger Elektroinstallateurmeister aus Kleinmachnow, wurde am 5. März 2012 zum Präsidenten der Handwerkskammer Potsdam gewählt.
Mit 17.450 Mitgliedsbetrieben ist Potsdam die größte der drei brandenburgischen Handwerkskammern.
Veröffentlicht von:
Handwerkskammer Potsdam
