Humboldt-Stipendiat Giorgio Fazio forscht an der Universität Potsdam

Humboldt-Stipendiat Dr. Giorgio Fazio aus Italien forscht derzeit am Institut für Philosophie der Universität Potsdam. Das Alexander-von-Humboldt-Stipendium ermöglicht es Wissenschaftlern, für zwei Jahre in Deutschland ein Forschungsprojekt mit einem Gastgeber und Kooperationspartner ihrer Wahl durchzuführen. Gastgeber von Giorgio Fazio ist Prof. Dr. Hans-Peter Krüger, der den Lehrstuhl für Politische Philosophie und Philosophische Anthropologie inne hat. 

Giorgio Fazio promovierte an der Universität Rom „La Sapienza“ mit einer Arbeit über den deutschen Philosophen Karl Löwith. Er beschäftigt sich mit dem Entstehungsprozess des westlichen Selbstverständnisses von Moderne und setzt sich dabei besonders mit der Rolle der christlichen Traditionen auseinander. Der Wissenschaftler untersucht die philosophische Debatte zwischen Löwith und Hans Blumenberg, in der es um die Frage geht, welche Rolle die voranschreitende Säkularisierung für die Entstehung der Moderne spielt. Fazios Forschung aktualisiert diese Debatte durch neuere Ansätze (Charles Taylor). Das Ziel seiner Arbeit ist der Beweis, dass Säkularisierung ein notwendiges Instrument des historischen Verständnisses ist. Ohne sie wäre eine Selbstkritik der westlichen Moderne nicht möglich. Es soll darüber hinaus geklärt werden, inwiefern sich diese Kritik in Richtung der Idee der multiplen Moderne nach Shmuel Eisenstadt vollzieht.