Gesundheitsfachkräfte mit besserer Ausbildung und Vergütung gewinnen
Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) sieht in der Sicherung des Fachkräftebedarfs bei der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung eine der größten Herausforderungen für die Zukunft des Landes. Anlässlich der morgen stattfindenden Gesundheitsministerkonferenz forderte sie, gemeinsam die Attraktivität dieser Berufe zu steigern und entsprechend zu bewerben. Zugangshürden, wie sie durch die EU aufgebaut zu werden drohen, müssten korrigiert werden.
Tack machte deutlich, dass ein massiver Fachkräftemangel in der medizinischen und pflegerischen Versorgung nicht nur in Brandenburg bevor stehe. In ländlichen Gebieten fehlten bereits jetzt Hausärztinnen und -ärzte. Auch bei den anderen Gesundheitsberufen - insbesondere den Pflegekräften – würde dies in absehbarer Zeit so sein. „Dies stellt uns vor große Versorgungsprobleme, denen wir in Brandenburg bereits jetzt mit einem Maßnahmepaket aller Akteure im Gesundheitswesen Paroli bieten“, so die Ministerin. „Um hier mit den passenden Instrumenten zielgerichtet gegensteuern zu können, brauchen wir dringend weitergehende fundierte Prognosen“. Mit der vorhandenen Datenlage seien detaillierte und umfassende Rückschlüsse für gesundheitspolitische Entscheidungen auf Bundes- und Landesebene nicht möglich.
Darüber hinaus verwies Tack darauf, dass im Bundesgesundheitsministerium derzeit an den Eckpunkten zur Zusammenführung der drei Pflegeberufe – Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und Altenpflege – gearbeitet werde. „Hier wollen wir die gute Ausbildung auf eine breitere Basis stellen und damit die Beschäftigungsmöglichkeiten von Pflegekräften verbessern“, so Tack. Gleichzeitig seien aber die Anhebung der Bezüge von Pflegekräften und die Verbesserung der Rahmenbedingungen erforderlich, damit sich mehr junge Menschen für einen solchen Gesundheitsberuf entscheiden.
Dagegen könnten Pläne, die Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung innerhalb der EU wechselseitig nur noch dann anzuerkennen, wenn die 12-jährige Schulausbildung Zugangsvoraussetzung ist, neue Hürden schaffen. „Eine solche Änderung würde negative Auswirkungen auf die Ausbildungslandschaft haben“, so die Ministerin. „Die potentielle Zielgruppe für die Ausbildung wäre auf Abiturientinnen und Abiturienten eingeschränkt. Brandenburg werde deshalb dem Bundesgesundheitsminister gegenüber seine Bedenken erläutern.
Potsdam, 29.06.2011Veröffentlicht von:
MUGV
