Gedenkstätte Lindenstraße 54 braucht Personal und Etat
Der Kultur-Stadtverordnete Till Meyer (SPD) hat eine weitreichende Prüfung der Situation der Gedenkstätte Lindenstraße 54/55 für die Opfer politischer Gewalt im 20. Jahrhundert in Aussicht gestellt. Bisher würde dort ausschließlich in Baumaßnahmen und Projekte investiert. Aus seiner Sicht besteht die Gefahr, dass die Gedenkstätte nach der Sanierung ihre Aufgabe nicht erfüllen kann, weil sie stadtpolitisch vernachlässigt werde. Meyer: "20 Jahre nach der Wende könnten wir schon viel weiter sein. Die Wahrnehmung und Ausstrahlung des Ortes ist angesichts seiner Bedeutung deutlich ausbaufähig. Der Hof der Lindenstraße fungiert als Kranzabwurfstelle." Eine Wachmann und eine Honorarkraft seien ein Armutszeugnis für Potsdam.
Meyer: "Zu prüfen ist, ob die Zukunft der Gedenkstätte unter dem Dach des Potsdam-Museums stattfindet. Viel spricht dafür, dass man ähnlich wie beim Naturkundemuseum auch hier Unabhängigkeit herstellt." Meyer zufolge soll zusätzlich die Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte Leistikowstraße und der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten (SBG) geprüft werden. Potsdam müsse sich Gedanken über seine Gedenkkultur und den Umgang mit den authentischen Orten sowie die Vernetzung im Land machen. Meyer: "Im ostdeutschen Vergleich sind wir eher unteres Mittelfeld."
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SPD Potsdam
