Garnisonkirche: Versöhnungsgedanke bleibt zentrale Aufgabe
Die von der Potsdamer Bürgerinitiative „Potsdam ohne Garnisonkirche“ aufgeworfene Behauptung, dass die Unterstützung für den Wiederaufbau der Garnisonkirche abnehme, stimmt nicht.
Die Stiftung Garnisonkirche und der ehemalige Domkapitular und Leiter des Versöhnungszentrums der Kathedrale von Coventry in England, Paul Oestreicher, sind sich weiterhin einig, dass die Versöhnungsarbeit das zentrale Anliegen beim Wiederaufbau der Garnisonkirche Potsdam darstellt und die inhaltliche Arbeit sowohl jetzt als auch nach dem Wiederaufbau der Kirche bestimmend bleiben muss. Dies bestätigte der Theologische Vorstand der Stiftung nach einem längeren Telefonat mit dem führenden Repräsentanten der Nagelkreuzgemeinschaft am heutigen Donnerstag. Dabei tauschten sich beide über die Bedeutung des Versöhnungsgedankens aus. Als entscheidend dafür wird von beiden angesehen, dass die von Pfarrerin Juliane Rumpel verantwortete Arbeit an der Temporären Kapelle durch eine geeignete Nachfolge auch zukünftig sichergestellt wird. Eine entsprechende Ausschreibung werde demnächst veröffentlicht.
Stiftung und Fördergesellschaft bereiten sich schon jetzt auf das 10-jährige Jubiläum der Verleihung des Nagelkreuzes am 20. Juli 2014 vor. Dazu wird Paul Oestreicher selbstverständlich eingeladen.
Eine Abkehr vom Versöhnungskonzept für die Garnisonkirche durch Fördergesellschaft und Stiftung gibt es nicht. Sie gewinnt eher zusätzlich an Bedeutung. Das zeigen zahlreiche Veranstaltungen, wie der Besuch israelischer Jugendlicher, die Gestaltung des Demokratiebusses oder das Schülerprojekt zum Gedenken an die Bücherverbrennung, die in diesem Jahr an der temporären Kapelle an der Garnisonkirche durchgeführt wurden. Erst gestern hielt die Historikerin Dr. Anke Silomon in der Kapelle an der Garnisonkirche einen Vortrag über das kirchliche Leben an der Garnisonkirche in der Zeit von 1945-1989. Eine zweite Untersuchung über die Zeit von 1914-1945 wird Frau Dr. Silomon im Auftrag der Stiftung bis zum Mai 2014 vorlegen. Der Stiftung ist daran gelegen, die Geschichte der Garnisonkirche lückenlos aufzuarbeiten.
FDP-Landesvorsitzender Gregor Beyer bestätigte gegenüber der Stiftung, dass die Brandenburger FDP den Gedanken der Wiedergewinnung der ehemaligen Garnisonkirche als Bürgerkirche weiterhin positiv begleitet. Landesvorsitzender Beyer und Fraktionsvorsitzender Andreas Büttner werden die Temporäre Kapelle an der Garnisonkirche zu Beginn des neuen Jahres besuchen, um sich über den Projektstand zu informieren.
Die Stiftung Garnisonkirche bedauert es, dass die Mitglieder der Bürgerinitiative „Potsdam ohne Garnisonkirche“ offenbar keinen Weg finden, sich konstruktiv für eigene Projekte einzusetzen. Leider benutzen sie das spannende Wiederaufbauprojekt, um sich auf fragwürdige Weise ins Gespräch zu bringen.
„Eine wiedergewonnene Garnisonkirche als Ort des Gebets, der Friedens- und Versöhnungsarbeit wird der ehemaligen Garnisonsstadt Potsdam nicht nur städtebaulich gut zu Gesicht stehen“, so äußert sich Martin Vogel, der Theologische Vorstand der Stiftung.
Potsdam, 06.12.2013Veröffentlicht von:
Stiftung Garnisonkirche Potsdam
