Europäischer Dorferneuerungspreis: Neutrebbin will mit frischem Charme und Altem Fritz internationale Jury gewinnen
Die Jury des Europäischen Dorferneuerungspreises 2014 erreicht Brandenburg. Die Oderbruchgemeinde Neutrebbin möchte im internationalen Vergleich gegen 29 Teilnehmern aus 12 EU-Mitgliedstaaten bestehen und die Juroren überzeugen, dass in ihrem Dorf das Motto „besser leben“ keine leere Worthülse ist. Die Jurorin und zwei Juroren aus Slowenien, Österreich und Luxembourg werden sich am kommenden Mittwoch (12. Juni) ein Bild vom Dorfleben in Neutrebbin machen. Treffpunkt ist um 12.00 Uhr das Pfarrhaus in der Neutrebbiner Hauptstraße 77. Die Besichtigung wird bis 16.00 Uhr dauern.
Der Träger des alle zwei Jahre durchgeführten Wettbewerbs ist die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung mit Sitz in Wien. Neben dem Europäischen Dorferneuerungspreis werden auch Auszeichnungen für „Herausragende ganzheitliche Entwicklungsprojekte“ und für „Besondere Leistungen in mehreren oder einzelnen Teilbereichen der Dorferneuerung“ vergeben. Die Entscheidung wird durch die Mitglieder der internationalen und interdisziplinären Wettbewerbsjury Ende Juni gefällt. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen einer mehrtägigen Veranstaltung mit Teilnehmern aus allen Dörfern vom 12. bis 14. September im schweizerischen Vals, der Siegergemeinde des Wettbewerbs 2012.
Neutrebbin hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten mehrmals dem Vergleich gestellt und konnte immer mit seinen Leistungen die Jury auf Kreis-, Landes- und Bundesebene überzeugen. Mit der Nominierung zum Europäischen Wettbewerb als Vertreter Brandenburgs wird das unermüdliche Engagement der Dorfbewohner gewürdigt, ihren Ort mit der Verwaltung lebenswert zu gestalten. Immer wieder werden Projekte zur Entwicklung des Dorfes initiiert und beharrlich umgesetzt. Neutrebbin ist ein aktives Dorf mit vielen jungen Familien und zahlreichen Kindern. Seit 2009 bekommt jedes neugeborene Kind 100 Euro „Begrüßungsgeld“ – mittlerweile wurde es über 20-mal überreicht. Gleichzeitig entstanden Arbeitsplätze in der Landwirtschaft und im Gewerbe - verbunden mit einer familienfreundlichen Infrastruktur wie Kita, Hort, Grund- und Oberschule – deren Betreuungszeiten sich an den Arbeitszeiten der Eltern orientieren. Die besondere Anziehungskraft Neutrebbins liegt nicht zuletzt auch im Stolz der Bewohner auf ihrer Geschichte begründet – einem Kolonistendorf, welches eng mit der Entwicklung des Oderbruchs verbunden ist. Dieses lebendige Geschichtsbewusstsein schafft Identität und Verbundenheit, ablesbar an zahlreiche Veranstaltungen zu Jubiläen um Friedrich II. Mit der Durchführung des Wettbewerbs geht es einerseits darum, die Dörfer in ihrem Engagement zu bestärken und zu weiteren Aktivitäten zu motivieren, aber auch den Austausch mit Gleichgesinnten aus ganz Europa zu forcieren – ganz nach dem Motto „Plagiate erwünscht!“.
Potsdam, 06.06.2014Veröffentlicht von:
MIL Brandenburg
