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Potsdam, 22.02.2013

Entscheidung für Planung "Nördlich In der Feldmark" steht bevor

In die Stadtverordnetenversammlung am 6. März 2013 wird ein Entscheidungsvorschlag der Verwaltung zum weiteren Fortgang des Bebauungsplans "Nördlich In der Feldmark" eingebracht werden.

Die Planung umfasst eine Fläche im Ortsteil Golm, mit der vorrangig gewerbliche Flächen unmittelbar östlich der Bahn und nördlich des vorhandenen Siedlungskörpers entwickelt werden sollen. Auch ergänzender Wohnungsbau ist hier vorgesehen. Die frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung und auch die förmliche Behördenbeteiligung zum Bebauungsplan sind bereits abgeschlossen, die öffentliche Auslegung steht noch bevor und soll durch die aktuelle Beschlussvorlage der Verwaltung vorbereitet werden.

Die vorliegende Planung fußt auf umfassenden Beteiligungs- und Mitwirkungsprozessen. So ist aus der Initiative von Anwohnern im März letzten Jahres eine Einwohnerversammlung zum Bebauungsplan in der Universität Golm durchgeführt worden. Die unterschiedlichen Ansprüche, die seitens der Anwohnervertretung, der Grundstückseigentümer, des Ortsbeirats, des Wissenschaftsparks Golm und anderer an der Werkstatt Beteiligter an den Bebauungsplan gestellt wurden, sind im August und September letzten Jahres Gegenstand zweier Planungswerkstätten gewesen. Dies hat zu einer deutlichen Qualifizierung der Planung beigetragen, zu einigen Fragen konnte die Verwaltung jedoch keine Einigung zwischen den Beteiligten erreichen. Daher sind zu den offenen Grundsatzpositionen nun Abwägungsvorschläge entwickelt worden, mit denen ein zügiger Fortgang des Bebauungsplanverfahrens ermöglicht werden soll.

Kritische Grundsatzpositionen betreffen etwa die Frage, in welchem Umfang nach diesem abgeschlossenen Diskussionsprozess noch weitere Einschränkungen für die vorgesehenen gewerblichen Nutzungen und auch für das geplante Wohngebiet vorgenommen werden sollen. Ein weiterer Konfliktpunkt macht sich an der Frage fest, ob eine zusätzliche Erschließung nach Norden mit dem Ziel einer umfassenden verkehrlichen Entlastung über den absehbaren Bedarf hinaus mit diesem Bebauungsplan angestrebt werden soll.

Im gesamtstädtischen Kontext zu betrachten sein wird dabei auch die Frage der Dringlichkeit der angestrebten Ergänzung des Wissenschaftsparks Golm um forschungsnahe Betriebe. 

Stefan Frerichs, Leiter der kommunalen Wirtschaftsförderung, sieht für das Gebiet deutliche Chancen zur Ansiedlung von interessierten Unternehmen, etwa auf dem Biotechnologiesektor.

Auch für den Wohnungsmarkt stellt die Planung ein wichtiges Potenzial dar. 300 bis 400 Wohnungen, darunter Einfamilien- und Doppelhäuser, aber auch Mehrfamilienhäuser und ein Studentenwohnheim, sieht der aktuelle Bebauungsplan vor. Nach dem Stadtentwicklungskonzept Wohnen ist hier auch ein wichtiges Potenzial zur Entlastung des angespannten Wohnungsmarkts verortet.

Neben den umfangreichen öffentlichen Grünflächen, die über das laufende Bodenordnungsverfahren der Stadt zugeteilt werden sollen, spielt auch die Bereitstellung der sozialen Infrastruktur eine große Rolle. Nach der jüngsten Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung sind die Eigentümer um eine Zustimmungserklärung für die Kostenbeteiligung an der Planung gebeten worden.

Die Verwaltung greift bei der konkreten Umsetzung die Vorschläge der Grundstückseigentümer auf, die eine Kostenbeteiligung erst nach Verkauf des Grundstücks leisten können. Durch eine Absicherung im Grundbuch kann die Zahlung auf den Zeitpunkt der Baugenehmigung verschoben werden und damit auch auf die späteren Erwerber übertragen werden.

Die Kostenbeteiligung für die soziale Infrastruktur wird je nach Baugebiet zwischen 12 Euro / qm Bauland (für Einfamilienhausgebiete) und maximal 30 Euro / qm Bauland in den Gebieten mit Geschosswohnungsbau betragen. Umgerechnet auf Baupreise sind dies etwa 60-70 Euro je Quadratmeter Wohnfläche.

Bei einer Bebauung mit kleinen Studentenwohnungen wird die Zahlungsverpflichtung reduziert, es gibt vor allem in diesem Bereich schon konkretes Investoreninteresse.

"Angesichts des großen Engagements, mit dem viele der Beteiligten sich in diesen Planungsprozess eingebracht haben," so der Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bauen, Matthias Klipp, "ist nun auch die Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung zu den aufgeworfenen Grundsatzfragen erforderlich, damit für die Weiterführung der Planung und deren Umsetzung die nötige politische Klarheit geschaffen werden kann."

Potsdam, 22.02.2013

Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam

Info Potsdam Logo 2013-02-22 11:08:00 Vorherige Übersicht Nächste


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