Ausstellungseröffnung: Demokratie - Jetzt oder Nie!
Kulturministerin Dr. Martina Münch nahm gestern an der Eröffnung der Ausstellung „Demokratie - Jetzt oder Nie!“ in der Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße 54 teil. Die neue Dauerausstellung dokumentiert im 20.Jubiläumsjahr der friedlichen Revolution den Werdegang von Opposition, Widerstand und demokratischer Bewegung seit den 80er Jahren in Potsdam. Ministerin Martina Münch: „Dieser Mut und die Bereitschaft sich gegen Bevormundung und Repression zu wehren, sich auf Neues einzulassen und dieser Wille, die Diktatur zu überwinden, erfüllen uns noch heute mit Bewunderung und großem Respekt.“
Die Lindenstraße 54 steht -wie kein anderer Ort in Potsdam- einerseits für die Kontinuität politischer Verfolgung, andererseits für den Sieg der Demokratie. Das neue Projekt „Haus der Demokratie“ konzentriert sich -neben der ständigen Ausstellung der Gedenkstätte, die seit 2007 installiert ist- darauf, die Stationen der friedlichen Revolution in Potsdam 1989/90 zu erzählen. Dabei stehen der Ort des Geschehens und die Menschen im Mittelpunkt.
Das Haus Lindenstraße 54 hat eine höchst wechselhafte Geschichte: Während der NZ-Diktatur verurteilte ein sogenannte „Erbgesundheitsgericht“ im Vorderhaus der heutigen Gedenkstätte Menschen zu Zwangssterilisationen. Nach 1945 diente das Haus dem sowjetischen Geheimdienst als zentrales Gefängnis, Militärtribunale verhängten lange Haft- oder sogar Todesstrafen. Ab 1952 bis 1989 sperrte die DDR-Staatssicherheit im sogenannten „Lindenhotel“ politisch Missliebige in Untersuchungshaft. Erst die Friedliche Revolution von 1989 räumte mit dieser wechselvollen Geschichte auf. Die letzten politischen Gefangenen des DDR-Regimes wurden am 11. November 1989 entlassen. Aus dem „Haus des Terrors“ wurde ein Haus der Demokratie.
Veröffentlicht von:
Landesregierung Brandenburg
