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Potsdam, 11.11.2013

2000 Gäste am Tag der offenen Tür an der HFF „Konrad Wolf“

Am 09. November 2013 lud die Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ wieder zum Tag der offenen Tür und wie jedes Jahr kamen junge Leute aus allen Teilen des Landes in die Babelsberger Medienstadt, um sich über ein Studium an der ältesten deutschen Filmhochschule zu informieren. Viele ausländische Besucherinnen und Besucher beweisen, dass die Marlene-Dietrich-Allee auch jenseits der Grenzen als attraktive Adresse für die Ausbildung in Medienberufen wahrgenommen wird.

Klug beraten waren alle, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisten. Rund 2000 Gäste zählten die Veranstalter – ein Besucherrekord. Neben potenziellen Studierenden und deren Familien kamen viele Filminteressierte und Anrainer. Auch ehemalige Lehrende und Studierende folgten der Einladung. Ihnen allen bot sich an diesem Samstag bereits beim Betreten des Gebäudes ein Bild jenseits des normalen Hochschulalltags. Die Installationen und Gemälde in den Atrien, die unabhängig von Pausenzeiten überfüllte Cafeteria, die Betriebsamkeit der Brücken und Flure und nicht zu vergessen das tageszeitlich wechselnde Herbstlicht setzten das Hochschulgebäude eindrucksvoll in Szene.

Die großformatigen Bilder im Atrium schuf Yukihiro Ikutani, der aus Tokio stammende Absolvent des Studiengangs Szenografie ist derzeit Meisterschüler bei Prof. Lothar Holler („Sonnenallee“,“Good Bye Lenin!“ „Nacht über Berlin“), der seinem Schützling eine große Karriere prophezeit. Einige seiner jetzt an der HFF ausgestellten Werke waren bereits im Rahmen des Bundeswettbewerbs „KunststudentInnen stellen aus“ in Bonn einer größeren Öffentlichkeit zugänglich. Sie entstanden im Rahmen seines Diplomprojekts „Unglaubliche Bibel“. Bereits der Titel ist beispiellos, unglaublich, unbeschreiblich. „Hier versucht jemand, der einem ganz anderen Kulturkreis kommt, die Genesis zu deuten, zu verstehen, den Anbeginn der Menschheit zu erfassen, das Geschilderte zu interpretieren und in seine eigene Geschichte zu transformieren.“, so Lothar Holler. „Seine Bildsprache - er wählt eine literarische Form ähnlich der religiöser Schriften – orientiert sich dabei nicht an der historischen Form, bemüht sich nicht um Ähnlichkeiten zu tradierten Darstellungen.“, erklärt der Professor. „Hier mischen sich Phantasiewesen mit Allegorien der beiden Testamente. Die biblischen Geschichten werden zum Auslöser eigener Interpretationen und Deutungen. Das ist provokant, frech und unbedingt sehenswert.“ 

„Am Tag der offenen Tür präsentiert sich die HFF mit Studienberatung, Führungen durch Studios und Werkstätten, Filmprogrammen und Präsentationen der Gewerke", erläutert Professor Dr. Susanne Stürmer, Präsidentin der HFF. "Nicht unmittelbar sichtbar, aber für uns alle sehr relevant, sind die Themen, die der Wandel der Medienbranche setzt: die Auswirkung auf Produktion, Distribution und Nutzung filmischer  Medien, auf veränderte Berufsbilder und die dafür nötige praxisnahe Ausbildung. Wir möchten Studierende begeistern und für die HFF gewinnen, die sowohl das künstlerische Handwerk auf hohem Niveau und teamorientiert erlernen, als auch die Veränderungen in der Branche in jeder Hinsicht und Radikalität erforschen wollen. Nicht zuletzt wollen wir auch die Erfahrungen mit der  Mediennutzung der jungen Menschen für uns an der HFF nutzbar machen.“ 

Diese Entwicklung ist längst an der HFF angekommen. In Seminaren und praktischen Übungen werden die neuen technischen und wirtschaftlichen Felder erforscht und mitgestaltet. So gingen Studierende des Studiengangs Produktion eigene Wege und entwickelten ihre Idee zum Produktionsmanifest FOGMA, das unter anderem eine weniger hierarchische Produktionsweise fordert. Mit FOGMA #1 „Love Steaks“ (2013) setzten sie ihr Konzept dann äußerst erfolgreich um. Der Film – mit kleinem Team an einem Ort unter Einbeziehung der direkten Umgebung gedreht - mischt auf diese Weise Dokumentarisches mit Fiktionalem, was der Geschichte eine Frische und Intensität verleiht, der sich die Jury die den Film zu einem der meist beachteten Nachwuchsfilme dieses Jahres erhob. Auf dem Filmfest München gewannen Regisseur Jakob Lass und sein Team in alle vier Kategorien des Nachwuchspreises. Das gab es noch nie. 

Der Tag der offenen Tür 2013 war wieder ein Erfolg. 

Potsdam, 11.11.2013

Veröffentlicht von:
Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF)

Info Potsdam Logo 2013-11-11 11:03:31 Vorherige Übersicht Nächste


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