Zehnjähriges Bestehen des Bündnisses "Potsdam bekennt Farbe"
Auf zehn Jahre erfolgreiche Arbeit blicken am Donnerstag die Mitglieder des Bündnisses "Potsdam bekennt Farbe" zurück. Dann wird im Potsdamer Stadthaus gemeinsam mit geladenen Gästen das zehnjährige Bestehen gefeiert. Die Veranstaltung ist für das Bündnis zugleich Rückblick auf ein ereignisreiches Jahr 2012 und Resümee einer langjährigen Geschichte im Kampf gegen Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus.
"Ich freue mich, dass wir über zehn Jahre im Bündnis ’Potsdam bekennt Farbe’ mit so vielen Mitstreiterinnen und Mitstreitern für ein tolerantes Potsdam geworben haben", sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs. "Unsere Landeshauptstadt ist in dieser Zeit von rechten Umtrieben weitgehend verschont worden. Das zeigt, dass wir erfolgreich gearbeitet haben. Mein Dank gilt allen Bündnismitgliedern, unseren Unterstützerinnen und Unterstützern und natürlich allen Potsdamerinnen und Potsdamern."
Drei Mal forderte die NPD mit geplanten Demonstrationen im Sommer dieses Jahres die Landeshauptstadt Potsdam heraus. Jann Jakobs: "Drei Mal haben die Potsdamerinnen und Potsdamer unterstützt durch unser Bündnis klare Zeichen gesetzt gegen die Verbreitung rechtsextremen Gedankengutes. Darauf bin ich stolz."
Aus der Zivilgesellschaft heraus hatte sich im Jahr 2000 das Motto "Potsdam bekennt Farbe" entwickelt. Im Verlauf der letzten zehn Jahre ist es zu einem Grundsatz für eine weltoffenere und tolerantere Landeshauptstadt Potsdam geworden. Die Gründung des Beirates zur Umsetzung des "Lokalen Aktionsplans für Toleranz und Demokratie gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit" am 2. Juli 2002 leitete ein Jahrzehnt der beständigen Auseinandersetzung mit rechtsextremen, fremdenfeindlichen, rassistischen und von Diskriminierung geprägter Vorfälle und Tendenzen ein. Heute ist dieser Beirat als Bündnis "Potsdam bekennt Farbe" bekannt. Zusammengesetzt aus wichtigen Akteuren der Verwaltung, Zivilgesellschaft und Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen Polizei sowie Medien- und Sicherheitsunternehmen konnte im Verlauf der Jahre eine vertrauensvolle und von gegenseitigem Respekt geprägte Zusammenarbeit aufgebaut werden, die ein geeintes Vorgehen ermöglichte.
44 reguläre Treffen, 14 Sondersitzungen und unzählige Treffen diverser Arbeitsgruppen in zehn Jahren skizzieren den Rahmen der geleisteten Arbeit des Bündnisses. Von Beginn an hat sich das Bündnis nicht nur auf die Umsetzung des Lokalen Aktionsplanes beschränkt. Es hat stets versucht, Handlungsspielräume auszuschöpfen und neue Wege zu finden. Kreative Aktionen, wie der "Wald(Stadt-)Spaziergang" am 3. Dezember 2011 im Stadtteil Waldstadt II als Reaktion auf rechtsextreme Aktivitäten im Stadtteil, die Jung- und Erstwählerkampagne "Ich wähle weil..." im Vorfeld der Kommunalwahl 2008, das seit 2008 jährlich stattfindende "Potsdamer Fest für Toleranz" oder das Bündnis "Potsdam nazifrei" für den 15. September 2012 sind aus dem Bündnis heraus entstanden. Das Bündnis setzte positive Signale für eine weltoffene, tolerante und von einem friedlichen Miteinander geprägte Landeshauptstadt Potsdam.
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens wird durch den Vorsitzenden Oberbürgermeister Jann Jakobs den Bündnismitgliedern und anwesenden Gästen am 6. Dezember 2012 die in einem achtmonatigen Arbeitsprozess erarbeitete Broschüre "10 Jahre Bündnis Potsdam bekennt Farbe - Eine Chronologie 2002 bis 2012" übergeben. Erstmals wird hierdurch ein Einblick in die Geschichte des Bündnisses gegeben.
Mitglieder des Bündnisses "Potsdam bekennt Farbe":
Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam (Vorsitzender) | AStA der Universität Potsdam | Beauftragte für Migration und Integration der Landeshauptstadt Potsdam | DGB Region Mark Brandenburg | Ausländerseelsorge des Evangelischen Kirchenkreises | Fachbereich Kinder, Jugend und Familie der Landeshauptstadt Potsdam | Fanprojekt Babelsberg | alle demokratischen Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam | GSE-Protect mbH | Lösungsweg e.V. | medienlabor KG | Migrantenbeirat der Landeshauptstadt Potsdam | Mobiles Beratungsteam Potsdam / BIG demos | Neues Potsdamer Toleranzedikt e.V. | Opferperspektive e.V. | Polizeiinspektion Potsdam | RAA Potsdam | Geschäftsstelle Sicherheitskonferenz der Landeshauptstadt Potsdam | Soziale Stadt Potsdam e.V./ Milanhorst 9 | Stadtjugendring Potsdam e.V. | Stadtsportbund Potsdam e.V. | Wildwuchs Streetwork
Potsdam, 05.12.2012Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
