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Potsdam, 08.11.2011

Woidke begrüßt Erlass für mehr Sicherheit auf Brandenburgs Alleen

Innenminister Dietmar Woidke hat sich in der Diskussion um eine teilweise Reduzierung des Tempolimits auf Alleen des Landes hinter Verkehrsminister Jörg Vogelsänger gestellt. Die Unfalltragik und immensen Schäden der Baumunfälle machten es zwingend erforderlich, auf den besonders gefährdeten Abschnitten bei Unfallgefahr, noch schneller reagieren zu können. „An diesen Stellen ist Tempo 70 vernünftig, weil die Unfallanalysen und auch Polizeikontrollen für einen solchen Schritt sprechen. Ich begrüße deshalb ausdrücklich den jetzigen Erlass des Verkehrsministers“, unterstrich Woidke.

Der Innenminister verwies auf die besonders schweren Folgen der Baumunfälle. So verloren in den vergangenen 15 Jahren fast 3000 Menschen in Brandenburg hierbei ihr Leben. Die Zahl der Baumunfälle stieg entgegen der allgemeinen Unfallentwicklung in den vergangenen Jahren an. Auch die ersten sechs Monate dieses Jahres machten den Handlungsbedarf deutlich: 926 Baumunfälle waren rund 2,4 Prozent aller Verkehrsunfälle im Land, die 440 Verletzten und 37 Toten bei diesen Unfällen bedeuteten jedoch allein etwa 9 bzw. 41 Prozent der entsprechenden Gesamtbilanzen von Leid und Tragik auf Brandenburgs Straßen.

Laut Woidke ist der Zusammenhang zwischen Tempolimit und Unfallschwere klar belegt. Die Polizei habe das für 2008 bis 2010 untersucht. Bei Tempo 70 waren in den vergangenen drei Jahren 14 Verkehrstote zu beklagen, bei Tempo 80 schon 52 und bei Tempo 100 starben 82 Menschen nach Kollisionen mit Bäumen. „Das alles spricht eindeutig dafür, das Gas etwas wegzunehmen, wenn Bäume eng stehen und noch Schutzplanken fehlen“, so Woidke.

In der aktuellen Diskussion um das Alleen-Tempo mahnte Woidke vor dem Hintergrund der täglich schweren Unfälle zu Sachlichkeit. „Wenn jemand so oberflächlich und flapsig mit dem Thema umgeht wie der jüngst in der Presse zitierte Geschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft Berlin-Brandenburg, dann weiß er offenbar zu wenig von der Sache. Nicht nur Unfallbetroffene und deren Angehörige werden das als peinliche Entgleisung werten“, kritisierte Woidke.

Geschäftsführer Dieter Kapell hatte in der Märkischen Allgemeinen Zeitung unter anderem gespottet, statt die Geschwindigkeit auf Tempo 70 zu drosseln, sollte man besser gleich „Tempo 10“ einführen, und die Erlassregelung als Transportbremse und Kostenmotor an die Wand gemalt. „Solche Äußerungen zeigen eine mangelnde Sensibilität im Umgang mit der menschlichen Tragik dieses Unfallgeschehens“, sagte Woidke.

Potsdam, 08.11.2011

Veröffentlicht von:
Ministerium des Innern des Landes Brandenburg

Info Potsdam Logo 2011-11-08 10:55:47 Vorherige Übersicht Nächste


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