Woche der Umwelt: Gemeinsam für Naturschutz und Landschaftspflege
Anlässlich der Woche der Umwelt haben die Untere Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam und der Naturschutzbeirat über ihre Zusammenarbeit informiert. Der ehrenamtliche Naturschutzbeirat ist Anfang des Jahres 2015 neu für fünf Jahre berufen worden. Entsprechend der Vorschriften des Brandenburgischen Naturschutzausführungsgesetzes bei den unteren Naturschutzbehörden ist er zur Vertretung der Belange von Naturschutz und Landschaftspflege sowie zur wissenschaftlichen und fachlichen Beratung zu bilden. Der Naturschutzbeirat ist ein Fachgremium, dessen Beratungsfunktion im Vordergrund steht. Er berät somit die untere Naturschutzbehörde und ist bei wichtigen Entscheidungen und Maßnahmen der unteren Naturschutzbehörde einzubeziehen. Der unteren Naturschutzbehörde der Landeshauptstadt Potsdam steht dieses Fachgremium bereits seit 1994 in wechselnder Besetzung beratend zur Seite.
Dr. Rüdiger Knösche, Vorsitzender des Naturschutzbeirats, beschreibt die Aufgaben des Beirats wie folgt: „Der Naturschutzbeirat berät monatlich über aktuelle, an die untere Naturschutzbehörde gerichtete Anträge auf Ausnahme und Befreiungen von den Bestimmungen des Naturschutzgesetzes und gibt der Behörde fachlich begründete Empfehlungen. Darüber hinaus berät der Beirat in regelmäßigen Abständen direkt vor Ort über den Zustand von Schutzgebieten im Stadtbereich und möglichen Pflegemaßnahmen. Schließlich wird der Umsetzung verschiedener Naturschutzrichtlinien, zum Beispiel Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie und Wasserrahmenrichtlinie, große Aufmerksamkeit geschenkt.“
Lars Schmäh, Bereichsleiter Umwelt und Natur, ergänzt: „Die fachlichen Hintergründe der Mitglieder liegen sowohl im beruflichen als auch im ehrenamtlichen Naturschutz. Die Mitglieder decken verschiedene Fachgebiete, zum Beispiel Wald und Forst, Landschaftsplanung, Fischereiwirtschaft, Landwirtschaft, Artenschutz ab. Durch entsprechende Beschäftigungen im wissenschaftlichen, verwaltungsbezogenen, privatwirtschaftlichen und ehrenamtlichen Bereich wird dies gestützt. So kann eine umfassende und breite fachliche Unterstützung der unteren Naturschutzbehörde gewährleistet werden.“
Der aktuell tätige Naturschutzbeirat der Landeshauptstadt Potsdam besteht aus sieben Mitgliedern sowie sieben Stellvertretern. Besondere Schwerpunkte der Arbeit des Beirats sind - wegen des Gewässerreichtums in Potsdam - Anträge zur Errichtung von Steganlagen und der Umgang mit Alt-Eichenbeständen. Letzteres ergibt sich daraus, dass Potsdam eine besondere Rolle beim Schutz des sehr seltenen Heldbocks, einem Käfer, der in Alt-Eichen lebt, zufällt. Aktuell werden in Zusammenarbeit zwischen Naturschutzbeirat und unterer Naturschutzbehörde die Uferzonen hinsichtlich ihrer naturschutzfachlichen und -rechtlichen Qualität bewertet und diskutiert. Dabei arbeitet das Gremium auch konzeptionell mit, wie beispielsweise bei der Fortschreibung des Ufer- und Stegkonzeptes der Stadt, bei der Erstellung des Flächennutzungsplanes oder jüngst beim Entwurf einer neuen Baumschutzordnung.
Potsdam, 08.06.2016Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
