Wirtschaftsspionage bedroht Brandenburger Unternehmen
Angesichts verstärkter Wirtschaftsspionage gegen deutsche Firmen bemühen sich die brandenburgische Wirtschaft und der Verfassungsschutz des Landes um eine stärkere Zusammenarbeit beim Schutz sensibler Informationen. „Wirtschaftsspionage ist eine Bedrohung für die Konkurrenz- und Leistungsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Brandenburg“, betonte Innenstaatssekretär Rudolf Zeeb bei der Eröffnung des ,1. Brandenburger Forum Wirtschaftsschutz’. Ein regelmäßiger Informationsaustausch zwischen Unternehmen und Sicherheitsbehörden sei deshalb von großer Bedeutung.
Der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam, René Kohl, betonte: „Insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen sind oft zu wenig gewappnet, sich gegen Wirtschaftsspionage zu wehren. Produkte, neueste Technologien sowie Daten in elektronischen Netzwerken sind heiß begehrte aber leider oft mangelhaft geschützte Kronjuwelen.“
„Es wäre fahrlässig, anzunehmen, brandenburgische Unternehmen stünden nicht im Fokus fremder Nachrichtendienste“, warnte Winfriede Schreiber, Leiterin des brandenburgischen Verfassungsschutzes. Leider zeigten viele Firmen aus Furcht vor Reputationsschäden noch immer große Zurückhaltung, wenn es darum gehe, einen erkannten Spionagefall anzuzeigen.
Die Fachtagung mit rund 150 Unternehmern und Vertretern von Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen wurde gemeinsam vom brandenburgischen Verfassungsschutz, den brandenburgischen Industrie- und Handelskammern sowie dem Arbeitskreis für Unternehmenssicherheit (AKUS) veranstaltet. Erörtert wurden mögliche Aktivitäten ausländischer Geheimdienste und Spionage von Konkurrenten, Gefährdungsanalysen, Gefahren bei Auslandsreisen sowie Möglichkeiten des effektiven Schutzes von Unternehmen und Einrichtungen gegen Ausspähung auch via Internet. An der Tagung nahmen auch Fachleute des Bundesamtes für Verfassungsschutz und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik teil.
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Ministerium des Innern Brandenburg / Foto: Antje Delater/PIXELIO
