Weltwettertag: Der Wald als Klimaschützer
Potsdam. Der Internationale Tag der Meteorologie findet jährlich weltweit am 23. März statt. Für Brandenburg, das Bundesland mir dem pro Kopf höchsten Waldanteil in Deutschland, ist dies auch Anlass, für den Wald als Klimaschützer zu werben.
Der Wald hat eine positive Wirkung auf das Klima der Erde insgesamt. Waldbäume entziehen der Atmosphäre das Treibhausgas CO2, indem sie den Kohlenstoff in ihre Substanz einbauen. Dies führt zum Holzzuwachs des Baumes.
Wenn ein Baum stirbt, wird dieser Kohlenstoff beim Abbau des Holzes als CO2 wieder frei. Dieser Vorgang ist an sich klimaneutral – die CO2-Bilanz ausgeglichen. Das gilt grundsätzlich auch für das Verbrennen von Holz. Wird Holz in Häusern, Brücken oder Möbeln jedoch verbaut, wird das eingebaute CO2 für Jahre, Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte aus dem Kreislauf entfernt. Insgesamt wirken Wälder so bremsend auf die Klimaerwärmung und Bauen mit Holz schützt das Klima.
Der Wald ist darüber hinaus aber auch Klimaarchiv. Denn jeder Baum bildet durch den jährlichen Zuwachs des Stammes Jahresringe – die Anzahl gibt über das Alter eines Baumes Auskunft. Einzelne besonders breite Jahrringe deuten darauf hin, dass die Bedingungen in diesem Jahr besonders gut waren, ein schmaler Jahrring wird durch ein trockenes oder kaltes Jahr hervorgerufen.
Die unterschiedlichen Jahresringe macht sich die Dendrochronologie zu Nutze. Sie ermöglicht, Jahrringkalender zusammenzusetzen, mit denen zum einen hölzerne Objekte sehr genau datiert werden – zum anderen lassen sich Aussagen über das Klima und seine Veränderungen ableiten.
Rund 1,1 Millionen Hektar Wald prägen den Charakter des Landes Brandenburg. Über 100.000 Waldbesitzer aller Eigentumsarten erhalten den Wald in einem vitalen und stabilen Zustand. Das Forstrecht soll die Entwicklung von der nachhaltigen Forstwirtschaft hin zu einer Waldwirtschaft für nachhaltige Entwicklung unterstützen. Die Umweltkonferenz 1992 in Rio de Janeiro und die Maßgaben der Agenda 21 räumen dem Rohstoff Holz einen zentralen Stellenwert bei der Schonung der endlichen Ressourcen und dem Schutz von Wasser, Luft, Boden und Klima ein. Waldbestände, die eine hohe innere Stabilität aufweisen und eine dem Standort angepasste Arten- und Strukturvielfalt besitzen, verfügen über eine höhere Anpassungsfähigkeit gegenüber möglichen Klimaveränderungen. Daher erfolgt auch weiterhin ein Umbau nicht standortgerechter Bestande zur Erhöhung der Stabilität der Wälder. Entsprechende Waldumbauschwerpunkte werden auf Grundlage der Waldentwicklungsplanung festgelegt, wobei Gefahrdungspotenziale, zum Beispiel die Waldbrandgefährdung, berücksichtigt werden. Die Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels in Bezug auf Veränderungen der Waldökosysteme werden bei Planungen und der Bewirtschaftung berücksichtigt.
Auf der Grundlage der 1993 im Rahmen der Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa verabschiedeten Resolution H1 sind die Erhaltung und Pflege der Umwelt, des Naturhaushaltes und der Naturgüter sowie die Verbesserung der biologischen Diversität feste Bestandteile einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung.
Veröffentlicht von:
Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft
