Vorbildlicher Klimaschutz in Potsdam
Der Klimaschutz hat in der Landeshauptstadt Potsdam weiterhin eine äußerst wichtige Bedeutung. Zum Teil ist er deutschlandweit sogar vorbildlich. Das hat vor kurzem erst die Verleihung des Klimapreises durch die Bundesregierung für die Leistungen in der Gartenstadt Drewitz unter Beweis gestellt. „Wir müssen unsere Anstrengungen für erneuerbare Energien aber weiter verstärken, damit wir das ehrgeizige Ziel 2020 für unsere Emissionsreduzierung auch erreichen“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs heute bei der Vorstellung des Klimaschutzberichtes 2010-2012.
Im Jahr 2012 ergab sich eine Gesamtemission von 1,007 Millionen Tonnen CO² oder 6,33 Tonnen pro Einwohner. Im Vergleich zu 2005, dem Referenzjahr ist dies ein Rückgang um 91.000 Tonnen, was etwa 8 Prozent entspricht. Im Ergebnis bedeutet dies, dass bei gleichbleibendem Trend das Ziel - 2020 insgesamt 20 Prozent weniger Emissionen als 2005 – erreicht werden wird.
Zusammengefasst ist dies alles das Ergebnis von:
• Reduktion des Wärmeverbrauches durch energetische Gebäudesanierung
• Rückgang der kohlebefeuerten Wohnungen
• Stagnation des Stromverbrauchs
• Reduktion im Verkehrsbereich
• Erhöhter Einsatz erneuerbarer Energien
• Effizienzmaßnahmen an der zentralen Energieproduktion der EWP
Bei konsequenter Fortführung der bisherigen Maßnahmen, zum Beispiel durch den Einsatz der EWP, der an dieser Stelle besonders herauszustellen ist, kann das Ziel erreicht werden.
Ein generelles Problem besteht jedoch bei uns wie auch in anderen Städten: die Schaffung einer langfristigen Perspektive für das Jahr 2050, in dem das Ziel der Klimaneutralität erreicht werden soll. Hier sind grundlegende Änderungen in der Energieversorgung notwendig, das heißt mit dem dafür notwendigen Paradigmenwechsel müssen wir uns bereits jetzt beschäftigen, beispielsweise mit dem Wechsel von Benzin und Diesel auf E-Mobility.
Konkrete Maßnahmen, die bereits begonnen und größtenteils abgeschlossen wurden:
• Einsatz dezentraler BHKW in Nahwärmenetze
• Effizienzsteigerung HKW Süd
• Einrichtung Tagesspeicher am HKW (derzeit im Bau)
• Beteiligung an zwei Windparks
• Auflage eines Klimaschutzfonds
• Einrichtung Klimaschutzagentur
• Stromzukauf aus Wasserkraft und Verzicht auf Strom aus Atomkraft
• Klärgas BHKW in Kläranlage Nedlitz
• Sanierung Gebäudebestand z.B. Pro Potsdam teilweise über gesetzlichen Standard
• Umstellung Hausstrom auf Ökostrom bei Pro
• Optimierung Betriebsgebäude STEP
• Emissionsreduzierung bei Sanierung Schwimmbäder
• Erhöhung Fahrgastzahlen VIP
Auch Potsdams Schulen tragen dazu bei, Maßstäbe in Sachen Klimaschutz zu setzen. Rund 40 Schulen nehmen am Energiesparprojekt der Landeshauptstadt teil. Der Kommunale Immobilien Service (KIS), der Fachbereich Bildung und Sport der Landeshauptstadt Potsdam und die EBCsoft GmbH hatten dieses Projekt zum Start des Schuljahres 2012/13 aus der Taufe gehoben, um die Energiekosten nachhaltig zu senken. Ziel des Projekts ist es, den Schülerinnen und Schülern beim bewussten Umgang mit Energie und Ressourcen zu helfen. EBCsoft GmbH, die das Energiesparprogramm in Potsdam durchführt und die Schulen bei ihrer Arbeit unterstützt, wertet die pädagogischen Aktivitäten anhand eines Prämienmodells aus und vergibt Punkte. Am Ende des Schuljahres werden die Energiesparschulen dann für ihre Arbeit, je nach Punktestand, mit einer Geldprämie belohnt.
Noch in diesem Jahr erwartet die Landeshauptstadt Potsdam außerdem die Ergebnisse der Studie zur Anpassung an den Klimawandel. Darin untersucht zurzeit ein Konsortium unter Mitwirkung des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, welche Auswirkungen der Klimawandel auf das Leben in der Stadt haben könnte und wie die Stadt sich dem wohl unvermeidlichen Klimawandel anpassen kann, um die sich ändernden Lebensbedingungen für die Einwohner zu erleichtern. Ergebnisse werden am Ende des 1. Halbjahres 2015 erwartet.
Potsdam, 22.01.2015Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
