Vorbereitungen der Potsdamer Kanuten auf neue Saison
Anfänglich wollten die zwölf Potsdamer Rennkanuten, die mit ihrem Trainer Ralph Welke zu Jahresbeginn in Stuart/ Florida ihr Wärmetrainingslager bezogen, kaum ihren Augen trauen. Nachttemperaturen um den Gefrierpunkt und auch am Tage knapp über 10 Grad Celsius plus, waren nicht die äußerlichen Bedingungen, die sie erwartet hatten. Immerhin hatten sie die plus 30 Grad des Vorjahres zur gleichen Jahreszeit in Erinnerung. Aber zur Halbzeit des diesjährigen dreiwöchigen Trainingslagers wurden bereits 20 Wärmegrade gemessen und damit machte das Training auf dem Lucie-River schon mehr Freude. „Vormittags haben wir täglich etwa 22 Kilometer auf dem Wasser zurückgelegt, bevor nach dem Mittagessen weitere Trainingseinheiten auf dem Plan standen. Am ersten Sonntag unseres Aufenthaltes in Stuart brauchten wir nur 15 Kilometer zu paddeln, da wir für den Nachmittag eine Einkaufstour zu einem etwa 1,5 Autostunden entfernten großen Einkaufscenter unternehmen wollten“ erinnert sich der inzwischen vorzeitig in das winterliche Potsdam zurückgekehrte 19-jährige Canadierfahrer Jan Vandrey.
Inmitten von 14 Auswahlkadern des Deutschen Kanu-Verbandes tankte dagegen Katrin Wagner - Augustin auf den Schneepisten in St. Moritz Kondition und Kraft. Ein Tagespensum von etwa 50 Kilometern auf Skier in ca. 1800m Höhe verlangten den Athleten ebenso einiges ab wie die Krafteinheiten und das Schwimmen im allerdings gut geheiztem Schwimmbad.
Zur gleichen Zeit befand sich eine größere Gruppe von Nachwuchskanuten des Kanu-Clubs Potsdam für knapp zwei Wochen im Wintertrainingslager im vogtländischen Klingenthal. Die im Vorjahr gemessenen 50 bis 60 Grad Celsius Temperaturunterschiede zwischen Stuart und Klingenthal hatten sich diesmal zwar auf die Hälfte reduziert, ermöglichten aber dennoch gute Wintersportmöglichkeiten. Ausdauer- und Krafttraining standen im Mittelpunkt für die 13- bis 17-jährigen Kanusportler. Tägliche Langläufe auf Skiern - die längste an einem Tag absolvierte Strecke betrug 38 Kilometer - standen ebenso auf dem Programm wie Wettkämpfe, Staffellauf und die Erledigung von schulischen Hausaufgaben in den frühen Abendstunden. Für einige, die das Skilaufen noch nicht so richtig beherrschten, stand zunächst das Erlernen verschiedener Techniken im Vordergrund.
Der 12-jährigen Theresa Fechner prägten sich neben der etwas beschwerlichen Anreise auch ein längerer Skiausflug durch Berg und Tal bei Mühlleiten besonders ein. „Endlich geschafft nach 6 Stunden Busfahrt, dachten wir alle als wir in Klingenthal ankamen. Aber, oh mein Gott, da komme ich nicht hoch, verzweifelten wir fast, als wir aufgrund der vereisten Straße unser Gepäck selbst zur Herberge auf dem Aschberg hoch schleppen mussten“, schildert die junge Kanufahrerin ihr Anfangserlebnis. Ein großes Dankeschön hat sie zudem für die Klingenthaler Feuerwehr parat. Denn als bei einem nachmittäglichen Skilauf bereits die Dunkelheit nahte und die Gruppe nicht mehr den richtigen zur Unterkunft führenden Waldweg fand, half ein einheimischer Skiläufer aus, der per Handy einen befreundeten Feuerwehrmann um Hilfe bat. Dieser war nach kurzer Zeit mit einem Kleintransporter zur Stelle und brachte die Gruppe auf den Aschberg zurück. „Als wir gegen 19.00 Uhr eintrafen, haben wir Abendbrot gegessen, danach geduscht und anschließend in unserem Zimmer über das Erlebte gequatscht und gelacht“, schildert sie den Ausgang der Skitour.
Veröffentlicht von:
KC Potsdam
