VCD Potsdam fordert mehr Fahrradparkplätze vor Kreuzungen um Falschparken zu verhindern
Ökologischer Verkehrsclub VCD-Brandenburg
Zum Tag der Verkehrssicherheit am 15. Juni: der ökologische Verkehrsclub VCD Brandenburg weist auf die Gefährdung durch Falschparken hin und fordert an Straßenecken die konsequente Umwandlung von Autostellplätzen in Fahrradparkplätze.
Potsdam, 12. Juni 2019: Eigentlich ist das Parken nur bis jeweils fünf Meter von der Straßenecke entfernt erlaubt. Doch wer zu Fuß geht, macht tagtäglich die Erfahrung, dass zugeparkte Straßenecken inzwischen zum Alltag gehören. „Vielen Autofahrenden ist nicht bewusst, wie gefährlich es für andere Verkehrsteilnehmende ist, wenn sie verbotenerweise halten oder parken. Vor allem Kinder und ältere Menschen oder auch Familien mit Kinderwagen werden dazu genötigt, zwischen den Autos auf die Fahrbahn zu treten. Dadurch sind sie schlecht zu sehen und äußerst gefährdet. Für Menschen im Rollstuhl ist die Situation noch schwieriger“, erläutert Sibylle Ganz von der VCD-Ortsgruppe in Potsdam.
In anderen Städten schon bewährt: Fahrradstellplätze verhindern Falschparken
Apelle die Bewegungsflächen anderer Verkehrsgruppen zu respektieren, reichen oft nicht aus. Deshalb macht der VCD Brandenburg sich dafür stark, auch bauliche Grenzen gegen das Falschparken zu setzen. Dazu macht Detlev Strunk als passionierter Radfahrer und Fußgänger im VCD Potsdam folgenden Vorschlag: „Einfach und effektiv wäre es, grundsätzlich den ersten und letzten PKW-Parkplatz an einer Straßenecke in einen Fahrradabstellplatz umzuwandeln. Das verhindert wirksam das Zuparken von Kreuzungen und freut auch die Radfahrenden.“ Er verweist auf das Beispiel der Stadt Frankfurt am Main, die dieses Mittel schon sehr erfolgreich einsetzt, um die Sicherheit im Fußverkehr an kritischen Stellen zu verbessern. „Eine tolle Lösung auch für die brandenburgischen Städte, die zudem in den Innenstädten fehlende Radstellplätze generieren würde“, meint Strunk.
2018 verunglückten auf Brandenburger Straßen mehr als 750 Fußgängerinnen und Fußgänger
Von den insgesamt 757 Fußgängerinnen und Fußgängern, die laut statistischem Landesamt 2018 auf Brandenburger Straßen verunglückten, wurde die überwiegende Mehrheit beim Queren der Straße durch Autos verletzt. Für 48 der verunglückten Personen, führt die Statistik explizit das plötzliche Hervortreten hinter Sichthindernissen als Unfallursache auf. Der Großteil dieser Opfer waren Kinder. Von den 48 Personen erlitten 21 sogar schwere Verletzungen.(1) Diese Zahlen, die nur die geschehenen Unfälle nicht aber die vielen Beinah-Unfälle belegen, sind für den VCD in Potsdam Grund genug am 15. Juni zum bundesweiten Tag der Verkehrssicherheit von 14:00 bis 17:00 Uhr gemeinsam mit dem Bereich Verkehrsentwicklung der Landeshauptstadt Potsdam vor dem Brandenburger Tor in Potsdam auf die Gefahren des Falschparkens aufmerksam zu machen.
(1) https://www.statistik-berlin-brandenburg.de/publikationen/stat_berichte/2019/SB_H01-02-00_2018j01_BB.pdf, S. 43ff.
Potsdam, 12.06.2019Veröffentlicht von:
Ökologischer Verkehrsclub VCD-Brandenburg / Foto: VCD/Andi Weiland
