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Potsdam, 08.09.2014

Tack stellt 8 Punkte für zukunftsfähige gesundheitliche Versorgung vor

Auf der heutigen Pressekonferenz zum Abschluss der Gesundheitstour hat Gesundheitsministerin Anita Tack acht Punkte für eine zukunftsfähige gesundheitliche Versorgung vorgestellt.  „Die rot-rote Landesregierung hat in dieser Legislatur wichtige Weichen in der Gesundheitspolitik gestellt. Auf meiner Gesundheitstour wurde deutlich: Brandenburgs Krankenhäuser, Tageskliniken und Medizinische Versorgungszentren sind gut aufgestellt. Jetzt kommt es darauf an, die leistungsfähigen Strukturen zu erhalten und für eine ressortübergreifende Versorgung - ambulant und stationär - weiterzuentwickeln“, so Tack. Sie hob noch einmal die zuverlässige und konstruktive Zusammenarbeit aller Akteurinnen und Akteure des Gesundheitswesens in den fünf Jahren dieser Legislatur hervor.

1. Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung

Ein Schwerpunkt wird die Entwicklung von Versorgungsketten für die Patientinnen und Patienten - von ambulanter und stationärer Versorgung bis hin zur Rehabilitation und häuslicher Pflege - sein. Die sektorübergreifende Vernetzung von Angeboten, die Kooperation von Leistungserbringern und die Etablierung regionaler Gesundheitskonferenzen werden dabei einen wesentlichen Beitrag der gesundheitlichen Versorgung vor allem in den ländlichen Regionen leisten. Das gemeinsame Landesgremium nach § 90a SGB V wird sich das zum Schwerpunktthema Thema setzen. Der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) als dritte Säule der gesundheitlichen Versorgung soll gestärkt werden. Dazu muss der Bund ein leistungsfähiges Präventions- und Gesundheitsvorsorgegesetz verabschieden. 

2.  Stationäre Versorgung

Die Stärkung der Krankenhäuser als Anker der gesundheitlichen Versorgung in der Fläche wird mit der Umsetzung des Krankenhausplanes bis 2018 fortgeführt. Eine gemeinsame Planung für die Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg wird vorbereitet. Die Krankenhausleistungen werden entsprechend der demografischen Entwicklung durch den Auf- und Ausbau von Geriatrieabteilungen und Tageskliniken weiter gestärkt und dem realen Bedarf angepasst. Die Krankenhausinvestitionen sollen in den nächsten Jahren in gleicher Höhe fortgeführt werden. 

3. Krankenhausreform

Im Bund wird derzeit ein Krankenhausreformgesetz erarbeitet. Brandenburg setzt sich für eine ausreichende Ausfinanzierung (Tarifangleichungen, Betriebskosten v.a. durch hohe Energiepreise) der Krankenhäuser ein. 

4. Fachkräftesicherung

Die staatliche Aus- und Weiterbildung von Ärztinnen und Ärzten für das Land Brandenburg wird auch künftig an der Charité Berlin erfolgen. Die Bedingungen der Zusammenarbeit sollen in einem gemeinsamen Dokument festgelegt werden, das als Grundlage für die künftige Kooperation dienen soll. Mit der Einführung der neuen Studiengänge an der BTU für Pflege- und Therapiewissenschaften in Senftenberg werden die Ausbildungsmöglichkeiten gestärkt. Die Medizinische Hochschule Brandenburg (MHB) wurde als  private Hochschule mit zahlreichen Auflagen vom Wissenschaftsministerium anerkannt. Mit der MHB verbindet sich die Hoffnung, dass viele Studierende später eine berufliche Tätigkeit in Brandenburg aufnehmen und zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung beitragen werden. 

5. Klinisches Krebsregister Berlin/Brandenburg

Die klinische Krebsregistrierung erfolgt künftig in organisatorischer Verantwortung der Landesärztekammer Brandenburg. Dabei werden die in den vergangenen Jahrzehnten in Brandenburg gewonnenen Erfahrungen einfließen. Ein gemeinsames Vorgehen mit Berlin ist sinnvoll und wird von allen Beteiligten derzeit vorbereitet. Die dezentrale Erfassung der onkologischen Daten wird beibehalten. 

6. Gesundheitszieleprozesse 

Die Gesundheitspolitik in Brandenburg trägt dazu bei, dass Bürgerinnen und Bürger gesund aufwachsen, leben und alt werden können. Dieser Beitrag kann nur im Zusammenwirken mit zahlreichen Akteurinnen und Akteuren  erbracht werden. Dafür wurden die Bündnisse „Gesund Aufwachsen“, Gesund Älterwerden“ und „Safe Region“ geschlossen, die weiterentwickelt werden sollen. Das Land stellt sich 2015 der WHO-Rezertifizierung als „Safe Region“,  um mit einer zielgerichteten Prävention wirksam vor Unfällen, Gewalt und Selbstverletzungen im Lebensumfeld zu schützen.

7. Chipkarte für Asylbewerber

Asylsuchenden soll es künftig leichter gemacht werden, medizinische Behandlung zu bekommen. Vorbild ist das so genannte Bremer Modell, nach dem Asylsuchende eine Chipkarte erhalten. Die AOK Nordost hat auf Bitte des Gesundheitsministeriums ein Angebot entwickelt, das als Muster dienen soll. Mit der Einführung von Krankenversicherungskarten sollen auch die kommunalen Sozialbehörden entlastet und der Verwaltungsaufwand reduziert werden. Das MUGV setzt sich bei den Landkreisen und kreisfreien Städten für die Unterstützung des Verfahrens ein.

8. Gesundheitswirtschaft

Das Cluster Gesundheitswirtschaft repräsentiert mit über 313.000 Beschäftigten und ca. 19 Mrd. Euro Umsatz die größte Wachstumsbranche der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg. Im Land Brandenburg erwirtschaften rund 113.000 Beschäftigte einen Umsatz von 2,8 Mrd. Euro. 2012 wurde der „Masterplan Gesundheitsregion Berlin-Brandenburg“ evaluiert. Mit dem neuen Masterplan liegt ein Konzept vor, um das Wachstums- und Beschäftigungspotenzial im Cluster Gesundheitswirtschaft weiterzuentwickeln. Ein für das Flächenland Brandenburg besonders wichtiger Schwerpunkt ist das Handlungsfeld „Innovative Versorgung und Rehabilitation“.

Potsdam, 08.09.2014

Veröffentlicht von:
MUGV

Info Potsdam Logo 2014-09-08 11:47:22 Vorherige Übersicht Nächste


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