Strategische Ziele der Landeshauptstadt Potsdam für die Neuausrichtung der KEvB-Klinikgruppe verabschiedet
Landeshauptstadt Potsdam
Im Rahmen der im gestrigen Hauptausschuss durch die Stadtverordneten verabschiedeten Ziele der Landeshauptstadt Potsdam für die Neuausrichtung der Klinikgruppe Ernst von Bergmann wurde festgelegt, dass die medizinische Versorgung der Bevölkerung weiterhin ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Daseinsvorsorge ist. Die Landeshauptstadt Potsdam wird diesen Bedarf in eigener Verantwortung decken und daher das Klinikum Ernst von Bergmann als Schwerpunktversorger für das Versorgungsgebiet Westbrandenburg und die Klinikgruppe Ernst von Bergmann auch in Zukunft in kommunaler Trägerschaft betreiben. Weiter heißt es, dass die Qualität der Versorgung, Sicherheit der Patienten und gute Arbeitsbedingungen für das gesamte Personal gegenüber ökonomischen Erwägungen Vorrang haben. Patientenorientierte Werte und Kultur sind die Impulsgeber der Strategie für den Klinikverbund.
“Aufgrund der krisenbedingten Belastung der Sozialversicherungssysteme wird der wirtschaftliche Druck auf das Gesundheitssystem in den kommenden Jahren vermutlich weiter zunehmen“, sagt Brigitte Meier. „Hinzu kommt, dass im Moment nicht erkennbar ist, dass das Land Brandenburg die bestehende Lücke bei den Investitionskosten im notwendigen Maß schließen wird. Die Landeshauptstadt Potsdam wird sich auf Landesebene für eine verbesserte Finanzierung der Investitionen und auf Bundesebene für eine verbesserte Refinanzierung einer tarifgebundenen Vergütung und bessere Arbeitsbedingungen einsetzen“, so Meier.
Folgende strategische Ziele sollen die inhaltlichen Leitplanken für die Neuausrichtung vorgeben:
1. Kooperation der (kommunalen) Krankenhäuser und weiterer Akteure in der Gesundheitsversorgung für eine effiziente Leistungserbringung
2. Weiterhin Teilhabe aller Patientinnen und Patienten am medizinischen Fortschritt
3. Gemeinsame Erforschung und Entwicklung von innovativen medizinischen Verfahren und Produkten mit Institutionen und Unternehmen in der Region
4. Sicherstellung der sektorenübergreifenden, patientenzentrierten Versorgung
5. Erweiterung der ambulanten Leistungserbringung
6. Digitale Vorreiterstellung im Gesundheitswesen
7. Gewinnung von Fachkräften durch entsprechende unternehmensinterne Ausbildung und attraktive Arbeitsbedingungen
8. Ergebnisoffene Prüfung der Notwendigkeit baulicher Maßnahmen (Sanierungen, Erweiterung, Neubau)
Die strategischen Ziele wurden in den vergangenen acht Monaten von der Landeshauptstadt Potsdam als Gesellschafterin des Klinikums Ernst von Bergmann, weiteren politischen Vertretern (allen politischen Vertretern der Stadtverordnetenversammlung und dem Bürgerbegehren für eine faire Bezahlung und für bessere Arbeitsbedingungen in der Klinikgruppe EvB), den Mitgliedern des Klinik-Aufsichtsrates sowie der Klinikleitung erarbeitet, diskutiert und dann im Konsens festgeschrieben. Diese strategischen Ziele bilden für die kommenden Jahre die Leitplanken für die Neuausrichtung der Klinikgruppe Ernst von Bergmann.
„Wir freuen uns auf die gemeinsame Arbeit mit den Mitarbeitenden der Klinikgruppe an dieser Weiterentwicklung, bei der wir gemeinsam die Qualität der Versorgung, die Sicherheit der Patientinnen und Patienten und gute Arbeitsbedingungen für alle Mitarbeitenden über die ökonomischen Erwägungen stellen. Der Aufsichtsrat hat die strategische Entwicklung bisher besonders begleitet und wird auch weiterhin eng eingebunden sein“, sagt Brigitte Meier in ihrer Funktion als Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikums.
Im Rahmen einer umfangreichen Projektarbeit hat das Klinikum in enger Begleitung mit dem Aufsichtsrat bereits begonnen, diese Ziele zu operationalisieren. Der Veränderungs- und Entwicklungsprozess ist in der Projektstruktur in folgende fünf Teilprojekte gegliedert:
1. Medizinische Leistungsentwicklung (fachlich) und Angebotsentwicklung der Klinikgruppe EvB
2. Organisationsentwicklung (Prozesse, Kommunikationsstrukturen, patientenzentrierte Kommunikation)
3. Weiterentwicklung des Qualitäts- und Risikomanagements
4. Personal- und Führungskräfteentwicklung
5. Langfristige bauliche Entwicklung
Im Ergebnis dient der angestoßene Veränderungs- und Entwicklungsprozess auch der nachhaltigen Entwicklung einer zukunftsweisenden Unternehmenskultur der Klinikgruppe Ernst von Bergmann. Da nur gemeinsam mit den Mitarbeitenden die anstehenden Veränderungen und Entwicklungen nachhaltig vorangebracht und erfolgreich umgesetzt werden können, beschäftigt sich eine Projektgruppe beispielsweise mit der Verbesserung der Arbeitsbedingungen und –zufriedenheit, entwickelt von Mitarbeitenden für Mitarbeitende. In der „Zukunftswerkstatt Pflege“ gab es dazu im Rahmen eines Workshops die Möglichkeit des Austauschs zwischen der Personalabteilung, den Pflegekräften und dem Betriebsrat. Diese Projekte werden nun konsequent verfolgt. Dabei ist zu bedenken, dass die Bewältigung der Pandemie insbesondere aktuell ein vorrangiges Ziel ist.
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