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Potsdam, 06.07.2015

Startschuss für die deutsche Heidelbeersaison in Klaistow

National statt regional: In den Vorjahren hat sich der Spargel- und Erlebnishof Klaistow bereits als guter Gastgeber der Brandenburger Heidelbeersaison erwiesen – in diesem Jahr haben die Mittelmärker die Spitze des deutschen Beerenanbaus zu Gast. Am kommenden Donnerstag (9. Juli) wird hier der offizielle Startschuss für die bundesdeutsche Heidelbeersaison gegeben. Die Heidelbeere ist 2015 auch „Frucht des Jahres“, gewählt von der Initiative International Fruit Day, der alljährlich am 1. Juli begangen werden soll.

So sind neben Brandenburgs Agrarstaatssekretärin Carolin Schilde, dem Präsident des Landesgartenbauverbands Jörg Kirstein, Potsdam-Mittelmark-Landrat Wolfgang Blasig, dem Beelitzer Bürgermeister Bernhard Knuth auch Udo Funch vom Bund Deutscher Heidelbeeranbauer e.V. und der holländische Beerenexperte Theo de Kok, Professor an der Uni Maastricht, Ehrengäste der Saisoneröffnung.

In der Hauptstadtregion geht es in den kommenden Wochen auch darum, möglichst viele Berliner und Brandenburger in die Kulturen zu locken. Viele heimische Gartenbaubetriebe sind auch bei der Beerenernte von der der Selbstpflücke beziehungsweise der Direktvermarktung abhängig. 

Mit der Heidelbeerernte startet nun auch die Beerensaison. Kaum eine andere Frucht, hat in den letzten zehn Jahren so eine Karriere hingelegt wie die Heidelbeere. Der Konsum steigt weltweit, besonders in Nordamerika und in Europa. In Europa hat sich der Anbau von 2005 mit 4.000 Hektar und 2012 auf 10.000 Hektar im Jahr 2012 mehr als verdoppelt.

2014 war die Kulturheidelbeere mit einer Erntemenge von 12.100 Tonnen weiterhin die in Deutschland meistgeerntete Strauchbeere. Ihr Anteil an der gesamten deutschen Erntemenge an Strauchbeeren lag bei 34 Prozent. Die Erntemenge von Kulturheidelbeeren stieg im Vergleich zum Jahr 2013 um knapp 18 Prozent bei einer annähernd gleichbleibenden Anbaufläche von 2.100 Hektar. Mit knapp 9.100 Tonnen wurden in Niedersachsen 75 Prozent aller in Deutschland geernteten Kulturheidelbeeren angebaut. 

2014 wurden in Deutschland auf einer Anbaufläche von gut 7.700 Hektar insgesamt rund 35.600 Tonnen Strauchbeeren geerntet. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Erntemengenzuwachs um 9 Prozent, wobei die Anbaufläche lediglich um 6 Prozent gestiegen ist. Nach den Kulturheidelbeeren waren die Schwarzen Johannisbeeren mit 6.800 Tonnen (plus 0,1 Prozent), die Roten und Weißen Johannisbeeren mit gut 6.000 Tonnen (plus 3,9 Prozent) sowie die Himbeeren im Freiland mit 4.200 Tonnen (minus 2,5 Prozent) die bedeutendsten Anbaukulturen in Deutschland. 

Die größten Strauchbeerenanbauflächen befanden sich in Niedersachsen (1.800 Hektar), gefolgt von Baden-Württemberg (1.700 Hektar), Bayern (1.100 Hektar) und Brandenburg (644 Hektar). In diesen vier Bundesländern lagen 67 Prozent der gesamten deutschen Strauchbeerenanbaufläche. 

In den Betrieben mit vollständig ökologischer Erzeugung wurden im Jahr 2014 mit 3.700 Tonnen rund 11 Prozent der deutschen Strauchbeerenernte produziert. Im Vergleich zum Vorjahr betrug der Erntemengenzuwachs 21 Prozent.  

In Brandenburg ist die Kulturheidelbeere mit rund 118 Hektar Anbaufläche und einem Ertrag von insgesamt 815 Tonnen die zweitwichtigste Strauchbeerenart. Produzenten von Kulturheidelbeeren haben 2014 etwa 69 Dezitonnen pro Hektar erzielt. Damit wurde der höchste Hektarertrag seit der ersten Erhebung im Jahr 2005 erreicht. Landesweit bauen 18 Betriebe die Kulturheidelbeeren an. Die Hauptanbauregionen sind Potsdam-Mittelmark, Prignitz sowie die Landkreise um Berlin.

Am 1. Januar 1990 haben Jörg Buschmann und Ernst-August Winkelmann ihren Spargel- und Erlebnishof in Klaistow gegründet. Seitdem ist der Betrieb kontinuierlich gewachsen und hat sich insbesondere als größter Spargelproduzent im Land etabliert. Das Unternehmen verfügt aber auch über Kulturheidelbeerplantagen, davon 70 Hektar in Klaistow.

Professor de Kok wird sich in Klaistow übrigens zum Thema „Die gesunde Blaue! Gesundheitsfördernde Eigenschaften von Heidelbeeren“ zu Wort melden. Heidelbeeren gibt es frisch zur Sommerzeit von Sibirien bis Nordamerika, wo sie heimisch sind. Obwohl sie anspruchslos auf mageren Böden in Sträuchern gedeihen, weisen sie Vitamin C (21 Milligramm), Kalzium, Phosphor und Eisen auf. Allein verzehrt unterstützen sie die Verdauung, wirken entzündungshemmend, stärken das Immunsystem und helfen bei Maßnahmen zur Gewichtsabnahme. Das Blau der Heidelbeeren ist der Pflanzenfarbstoff Anthozyan, der die Pflanzenzellen und auch die menschlichen Zellen schützt. Sie sind wegen der hochwirksamen Biostoffe, die rasch ins Blut gelangen, gut gegen Stress.

Potsdam, 06.07.2015

Veröffentlicht von:
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft Brandenburg

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