Stadtklima, Hitze und Trockenstress machen Stadtbäumen zu schaffen
Beigeordneter informiert sich über das Projekt „Stresstest für Straßenbäume“
Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt hat sich heute vor Ort über das Modellprojekt „Stresstest für Straßenbäume“ informiert. Bereits seit 2014 testet der Bereich Grünflächen im Zusammenwirken mit der Koordinierungsstelle Klimaschutz den Einsatz exotischer Baumarten in der Landeshauptstadt. Es sollen Baumarten erprobt werden, die die sommerlichen Trockenstressperioden überstehen können, die an die teilweise extremen städtischen Klimasituationen angepasst sind und gleichzeitig den winterlichen Temperaturen und Spätfrösten standhalten.
„Der lange, heiße und trockene Sommer in diesem Jahr hat gezeigt, dass wir dem Klimawandel und der Klimaanpassung zukünftig noch mehr Aufmerksamkeit schenken müssen – fachlich und finanziell. Die sich ändernden allgemeinen Klimabedingungen wirken sich zunehmend auch auf die Vitalität unseres Straßenbaumbestandes aus. Leider haben wir schon Verluste in unseren Beständen zu verzeichnen“, sagt der Beigeordnete Bernd Rubelt. Im Rahmen des Teilprojekts „Anpassung gärtnerischer Kulturen an den Klimawandel“ des Innovationsnetzwerkes Klimaanpassung Brandenburg Berlin testet der Bereich Grünflächen in Zusammenarbeit mit dem Projektleiter Dr. Matthias Zander von der Humboldt-Universität zu Berlin an verschiedenen Stellen des Potsdamer Stadtgebietes die unterschiedlichsten Baumarten auf ihre Eignung.
Insgesamt wurden in diesem Zusammenhang 91 Bäume mit Gesamtkosten in Höhe von 87 000 Euro gepflanzt. Exotisch klingende Baumnamen wie Amerikanischer Amberbaum (Liquidambar styraciflua 'Worplesdon'), Kobushi-Magnolie (Magnolia kobus), Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides) und Grau-Erle (Alnus incana) könnten bei positiven Testergebnissen schon bald den städtischen Straßenbaumbestand bereichern. Als erstes Zwischenergebnis des Tests kristallisieren sich gegenwärtig insbesondere die Kobushi-Magnolie sowie die Amerikanische Linde als geeignete Arten heraus.
Die baumschützenden Mitarbeiter des Bereiches Grünflächen verfügen dessen ungeachtet über langjährige Erfahrungen und Einschätzungen zum Thema. Nach ihrer Auffassung stehen nicht zuletzt auch die Bestandsbaumarten Rebona-Ulme, Amerikanische Gleditschie, Zerreiche, Ungarische Eiche, Gewöhnliche Robinie und Feld-Ahorn ‘Elsrijk’ für eine nachhaltigen Verwendung als Straßenbaum in der Landeshauptstadt Potsdam zur Verfügung.
Potsdam, 29.08.2018Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
