SPSG: Verlust alter Solitärbäume im Park Babelsberg
Die Gartenabteilung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) musste am 20. Januar 2014 im Potsdamer Schlosspark Babelsberg eine alte Buche nördlich der Gerichtslaube fällen, um Gefahren für die Besucher abzuwenden und die Verkehrssicherheit wiederherzustellen.
Die Stand- und Bruchsicherheit des Baumes konnte seit Jahren nur noch mit Hilfskonstruktionen gewährleistet werden. Das Auseinanderbrechen des Baumes verhinderten Kronensicherungen. Allerdings war auch der Wurzelanlauf ringsum von einem Holz zerstörenden Pilz befallen. Am 17. Januar 2014 wurde festgestellt, dass der Stamm aufgespalten war und die Baumkrone nur noch durch die Sicherungen gehalten wurde. Um das Gewicht der Krone zu reduzieren, sind umgehend Entlastungsschnitte ausgeführt worden.
Vermutlich bildete sich der Riss im Stamm durch Kronenbewegungen während des starken Sturms am 5. Dezember 2013. Die Fällung des 30 Meter hohen zweistämmigen Baumes war deshalb unvermeidbar und musste schnellstmöglich erfolgen. Dabei wurden ca. 130 Raummeter Holz mit einem Gewicht von ca. 100 Tonnen durch die Baumpfleger und Gärtner im Park bearbeitet. Da der Baum aus der Entstehungszeit des Schlossparks stammt, wird im Herbst 2014 eine junge Buche am gleichen Standort nachgepflanzt. Sie übernimmt dann wieder die gestalterisch wichtige Funktion, die Sichten von der Lennéhöhe zu rahmen und einen Vordergrund für den Blick auf die Havel und die Stadt zu schaffen.
Durch den Sturm im Dezember 2013 ging auch die alte Blutbuche am Großen See verloren. Der Baum war ca. 30 Meter hoch und hatte einen Stammumfang von 3,80 Metern. Er stammte aus der Gestaltungszeit des durch den Hofgärtner Otto-Ferdinand Kindermann ab 1865 angelegten künstlichen Sees. Die Blutbuche diente mit ihrer roten Belaubung als Blickpunkt für die Aussichten vom Hang des Babelsberges nach Süden und Osten. Der Baum wurde durch den Sturm mit seinem ganzen Wurzelteller umgeworfen, da alle Wurzeln verfault waren. Die Blutbuche wird im Herbst ebenfalls durch eine junge Blutbuche ersetzt.
Für die Gartendenkmalpfleger der SPSG und die Parkbesucher ist der Verlust von solchen historischen Solitärbäumen bedauerlich, da nun über viele Jahrzehnte ein ganz anderes Parkbild mit den nachgepflanzten Bäumen entstehen wird. Gleichwohl werden durch diese Ersatzpflanzungen die historischen Raumstrukturen bewahrt.
Potsdam, 28.01.2014Veröffentlicht von:
Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG)
