Seltene historische Potsdam-Bilder digitalisiert
Vertreter des Potsdam Museums - Forum für Kunst und Geschichte und seines Fördervereins haben am Montag, 27. Mai 2013, ein gemeinsames Digitalisierungsprojekt seltener Potsdam-Fotografien vorgestellt. Es handelt sich dabei um die systematische Digitalisierung, Bestimmung und Erfassung von 1.300 Glasplattennegativen der Hoffotografenfamilie Ernst und Walter Eichgrün, die der Förderverein bereits im Jahr 2007 für das Potsdam Museum aus Spendenmitteln angekauft hat.
Unter den nun neu erfassten und vorgestellten Fotos befinden sich seltene Aufnahmen von Potsdamer Schlösser und Gärten (Innenansichten, Parkansichten, Skulpturen sowie Gemälde), vom Luftschiffhafen, der Potsdamer und Babelsberger Kirchen, der Insel Hermannswerder und Gebäuden der Hoffbauerstiftung sowie verschiedene Stadtpanoramen und architektonisch wichtige Häuser und Geschäfte. Zeitgeschichtlich besonders interessant sind Aufnahmen von militärischen Aufmärschen und Paraden der 1930er Jahre sowie Versammlungen der Potsdamer SA. Einige der Bilder - darunter eine Vielzahl von Gemäldereproduktionen aus Potsdamer Schlössern - müssen in der Zukunft noch genauer bestimmt werden.
Fast alle Aufnahmen tragen einen Auftragscharakter und sind gezeichnet von besonderem handwerklichen fotografischen Können. Das Atelier von Ernst und Walter Eichgrün existierte in Potsdam in zwei Generationen von 1890 bis zum Jahre 1957 an drei verschiedenen Standorten. Einige der nun digitalisierten Platten des Ateliers sind bereits über 80 Jahre alt und befanden sich bereits beim Ankauf in einem sehr schlechten konservatorischen Zustand. "Die Digitalisierung ist hier besonders notwendig, um das Bildmotiv für die Nachwelt zu retten", wies Dr. Jutta Götzmann, Direktorin des Potsdam Museums, auf die Wichtigkeit des Projektes hin. Darüber hinaus hilft die Digitalisierung, Motivbestimmung und Erfassung bei der schnelleren Bearbeitung der vielen Bildanfragen zum Eichgrün-Bestand, die das Museum erreichen.
Eine große Bekanntheit erlangte der wertvolle Bestand durch den von Peter Rogge, dem Potsdam Museum und seinem Förderverein gemeinsam im Jahr 2010 herausgegebenen Bildband "Spaziergänge durch Potsdam", in dem bereits einige der Glasplattenmotive Verwendung fanden. Damals erfolgte jedoch keine systematische Erfassung, die nun dank einer Finanzierung des Fördervereins erfolgen konnte. Das vorgestellte Digitalisierungsprojekt wurde darüber hinaus durch Spenden der Baudenkmalpflege Roland Schulze und Dr. Mathias Döpfner sowie durch die ehrenamtliche Arbeit von Ingolf Schwan unterstützt. Die Digitalisierung erfolgte durch Anja Isabel Schnapka.
"Eine weitere Veröffentlichung von Eichgrün-Fotografien ist angedacht", so Fördervereinschef Markus Wicke zu den gemeinsamen Plänen mit dem Museum. In dieser Veröffentlichung sollen u.a. Babelsberg und das Potsdamer Umland eine besondere Rolle spielen.
Besucheradresse:
Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte
Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam
Telefon: 0331/ 289 6868
Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag 10 - 17 Uhr, Donnerstag bis 19 Uhr
Eintrittspreise:
Einzelticket 5 Euro/ ermäßigt 3 Euro
Führungsanmeldungen unter 0331/289 6807, fuehrungen-pm@rathaus.potsdam.de
Potsdam, 28.05.2013Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
