Schulentwicklungsplan stellt Potsdam vor große Herausforderung
Wie die ersten Ergebnisse des neuen Schulentwicklungsplans 2014 bis 2020, der momentan erarbeitet wird, zeigen, muss das Schulnetz in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden. So besteht Bedarf beispielsweise für neue Schulen in den Stadtteilen Bornim und Bornstedter Feld sowie am Stern. Oberbürgermeister Jann Jakobs sagt: „Es ist eine wichtige Aufgabe für eine Stadt, neue Schulen zu bauen. Jedoch stellt uns diese Aufgabe vor große finanzielle Herausforderungen. Nach den Investitionen in die Kindertagesstätten in den vergangenen Jahren planen wir nun den Ausbau unseres Schulnetzes." Derzeit wird mit einem Investitionsvolumen von circa 160 Millionen Euro gerechnet - sechs neue Schulen inklusive Schulsporthallen und -plätzen sowie Horte sollen in den kommenden acht Jahren entstehen.
Damit beginnt die dritte Phase der Schulentwicklung in Potsdam seit 1990: Dem Abbau der Kapazitäten zwischen 1995 und 2005 aufgrund geringer Schülerzahlen folgte die Konsolidierung und Modernisierung der vorhandenen Schulinfrastruktur. Nun folgt der weitere Ausbau des Potsdamer Schulnetzes. „Der neue Schulentwicklungsplan bietet die Chance, nicht nur auf die Herausforderungen der Bevölkerungsentwicklung, sondern auch auf veränderte pädagogische Anforderungen wie die Inklusion zu reagieren. Deutliche Verbesserungen wird es für den Schulsport geben und damit auch für die Sportvereine, die in Schulsportanlagen trainieren", sagte die zuständige Beigeordnete für Bildung, Kultur und Sport Dr. Iris Jana Magdowski.
Die bislang vorgeschlagenen Maßnahmen resultieren aus Empfehlungen der Projektgruppe Schulentwicklungsplan, in der seit diesem Jahr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landeshauptstadt gemeinsam mit externen Sachverständigen beraten. Der Schulentwicklungsplan für die Jahre 2014 bis 2020 (SEP 2014-2020) soll im Dezember den Stadtverordneten vorgelegt werden. Im derzeit erarbeiteten Papier werden eine Bestandsanalyse, Prognosen zu Schülerzahlen, eine Pendleranalyse der Schülerfahrten, Empfehlungen zur künftigen Schulstandortentwicklung und konkrete Vorschläge zur Umsetzung enthalten sein.
Die nun konkret vorgeschlagenen Maßnahmen des SEP 2014-2020 sind:
- Erweiterung Kapazität Zeppelin-Grundschule um einen Zug
- Erweiterung Kapazität Luxemburg-Grundschule um einen Zug
- Neubau Grundschule Bornim bis 2017, zwei Klassen pro Jahrgang
- Neubau Grundschule Stern bis 2017, zwei Klassen pro Jahrgang
- Neubau Grundschule im Potsdamer Norden bis 2021, drei Klassen pro Jahrgang
- Neubau Gesamtschule Potsdamer Norden bis 2021
- Einrichtung Gesamtschule am Stern ab 2018; Coubertin-Oberschule wird ausgebaut und zur Gesamtschule
- Einrichtung Gymnasium bis 2021, Standort wird geprüft
Potsdam hat derzeit 19 Grundschulen sowie 16 weiterführende Schulen. Zudem gibt es 16 Schulen in freier Trägerschaft. In den vergangenen drei Jahren ist das Schulnetz mit dem Neubau einer Grundschule an der Pappelallee („Grundschule im Bornstedter Feld") sowie den Eröffnungen der Gesamtschulen „Am Schilfhof" und der Gesamtschule „Leonardo da Vinci" erweitert worden. Der Neubau eines weiteren Schulhauses (Bornstedter Feld, An der Esplanade) sowie die Eröffnung eines neuen Gymnasiums in Potsdam-West (Haeckelstraße) im Jahr 2016 sind bereits beschlossen.
Finanziert werden die Neubauten über die Landeshauptstadt und den Kommunalen Immobilien Service (KIS). „Dieses Vorhaben ist in seiner Dimension eines der größten Vorhaben der Landeshauptstadt. Wir müssen trotz sinkender und schließlich auslaufender investiver Schlüsselzuweisungen gemeinsam diese immense Herausforderung annehmen. Ganz bewusst haben wir in den vergangenen Monaten darauf hingewiesen, dass wir schnell einen investitionsorientierten Haushalt benötigen, um den Herausforderungen einer wachsenden Stadt gerecht werden zu können", sagte Burkhard Exner, Bürgermeister und Finanzdezernent.
Potsdam, 24.10.2013Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
