Sammeln, Erhalten, Forschen und Vermitteln
Auf Einladung des Leiters des Naturkundemuseums der Landeshauptstadt Potsdam, Dr. Detlef Knuth, findet die diesjährige Herbsttagung der Fachgruppe der Naturwissenschaftlichen Museen im Deutschen Museumsbund vom 11. bis 14. 10. 2012 in Potsdam statt.
Die Fachgruppe Naturwissenschaftliche Museen vertritt die spezifischen Interessen der Naturkundemuseen und Museen mit Sammlungen zur Natur im Deutschen Museumsbund. Darüber hinaus versteht sie sich als ein Forum und kollegialer Gesprächskreis für alle spezifischen und allgemeinen Fragen der Berufspraxis. Sie fördert die Kommunikation und die Zusammenarbeit zwischen ihren Mitgliedern und sucht den Austausch und die Diskussion mit kulturellen sowie wissenschaftlichen Organisationen und Einrichtungen. Im Fokus stehen dabei stets die klassischen kulturellen Aufgaben von Museen Sammeln, Erhalten, Erforschen und Vermitteln. In der Fachgruppe haben sich mehr als 100 Museen, mehr als 90 persönliche Mitglieder, 18 Museumsverbände sowie einige Firmen, Stiftungen, wissenschaftliche Institutionen und Vereine zusammengeschlossen. Sie kommen überwiegend aus Deutschland, aber auch aus Österreich, der Schweiz, Italien und Luxemburg.
Ihr diesjähriges Treffen in Potsdam ist kein Selbstzweck. Naturkundemuseen liegen trotz weltweitem Digital-Hype im Trend und verzeichnen in Deutschland weiterhin steigende Besucherzahlen. 2009 wurde mit etwa 24 Millionen Gästen eine neue Rekordmarke in dieser Museumsbranche registriert. Auch weiterhin sollen dem Besucher aktuellste Forschungsergebnisse zeitgemäß präsentiert, um nicht zuletzt auch Museumsmuffel zu inspirieren und zu begeistern. Fest steht schon heute: Das Interesse an Informationen nimmt zu, die Besucherzahlen werden es auch.
Die biologische Vielfalt unseres Planeten stellt neben dem historischen Erbe einen bedeutsamen Schatz der Menschheit dar. Naturkundemuseen und naturkundliche Sammlungen zeigen nicht nur diese Vielfalt in ihren Ausstellungen, sondern sie bewahren das kulturelle Erbe für die Forschung und für zukünftige Generationen. Das wird umso wichtiger, da der fortschreitende Einfluss des Menschen auf vielfältige Weise die biologische Vielfalt bedroht. Allein in Deutschland gibt es mehrere 100 Naturkundemuseen und Sammlungen. Sie beherbergen viele Millionen an Exponaten, die sowohl weltweit als auch lokal in unzähligen Expeditionen gesammelt wurden.
Museen leisten über die Arbeit mit den Sammlungen einen wichtigen Teil zum Erhalt der biologischen Vielfalt, da sie mit den Forschungsergebnissen und ihren Ausstellungen vielfältige Kenntnisse über die Natur schaffen und vermitteln. Die Fachgruppe wird auf der Tagung intensiv über den Schutz von Museumsobjekten in den Sammlungen und Ausstellungen diskutieren. Potsdam bietet hierfür ideale Möglichkeiten. Mit den neu eingerichteten Magazinen stehen den Tagungsgästen moderne Beispiele zur Verfügung.
Die Tagung beginnt am Donnerstag, den 11. Oktober um 14 Uhr im Haus der Natur in Potsdam. Nach der Begrüßung durch Dr. Birgit-Katharine Seemann, Fachbereichsleiterin für Kultur und Museum der Landeshauptstadt Potsdam, und dem Fachgruppensprecher Norbert Niedernostheide, wird Dr. Detlef Knuth das Potsdamer Naturkundemuseum vorstellen. Es ist schon eine kleine Tradition, dass auch die anderen Fachgruppen des Deutschen Museumsbundes aus ihrer Arbeit berichten. Anschließend geht es unter anderem um das neue Organ der Gruppe, die Zeitschrift „Natur im Museum", um die eigene Website sowie um die Neuwahl der beiden Fachgruppensprecher.
Am zweiten Tag wird die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Prof. Dr. Sabine Kunst ein Grußwort sprechen und sich unter anderem dem Thema Schutz von Museumsobjekten widmen. Für zwei Impulsreferate sind externe Referenten angekündigt. Der Kriminalist Lutz Henske aus Berlin berichtet über die Möglichkeiten und Grenzen des Schutzes von Exponaten in Ausstellungen, Hildegard Heine von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin spricht zu Grundlagen der präventiven Konservierung.
Ein besonderer Höhepunkt wird für viele der weit angereisten Tagungsteilnehmer die Exkursion am Samstag ins Havelland sein. Nach einem kurzen Besuch auf Schloss Ribbeck - dort wurden 17 Birnenbäume aus allen Ländern der Bundesrepublik gepflanzt - wird das Havelland erkundet. Auf dem Programm stehen der Besuch der Großtrappenaufzuchtstation in Nennhausen/Buckow, das Optik-Industrie-Museum Rathenow und das Naturschutzschutzgebiet Gülper See, in dem bereits jetzt Tausende nordische Gäste rasten.
Potsdam, 12.10.2012Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
