Projektstart Amateurfilm im Land Brandenburg
Lokale Monatsschauen, Satiren auf Mangel und Mängel, ungewöhnliche Sichten auf Maidemonstrationen und Kindergeburtstage, poetische Beschreibungen von Gefühlszuständen - das Erbe des DDR-Amateurfilms ist reichhaltig, auch im Land Brandenburg. Es sind vielfach Filme, die durch einen weniger offiziellen Blick auf die politischen Verhältnisse und den Alltag auffallen. Trotz ihrer Bedeutung für das kulturelle Gedächtnis werden Amateurfilme in Brandenburg bisher nicht kontinuierlich erforscht.
Das Filmmuseum Potsdam präsentiert das Projekt „Amateurfilm im Land Brandenburg“. Ziel ist die koordinierte Bewahrung und Dokumentation dieser wichtigen Geschichtsquellen. Zunächst liegt der Fokus auf der Zeit von 1945 bis 1990 und auf Arbeiten, die mit künstlerischer Intention überwiegend in Studios entstanden und für eine begrenzte Öffentlichkeit bestimmt waren. Begleitend findet ein Seminar am Studiengang Europäische Medienwissenschaft der Fachhochschule Potsdam statt.
Vorgestellt werden Beispiele, die das Filmmuseum Potsdam und seine Partner bereits gesichert haben, so eine Folge des „Potsdamer Rundblicks“ (1962), das erste Porträt der Frauenfußballmannschaft von Turbine Potsdam „Trikotwechsel“ (1984) und ein früher Amateurfilm von Andreas Dresen „Der kleine Clown“ (1985). Nach dem Filmprogramm besteht die Möglichkeit, über Strukturen und Inhalte eines zukünftigen Netzwerkes Amateurfilm in Brandenburg ins Gespräch zu kommen. Filmemacher sowie Museen und Archive des Landes, die solche Filme bewahren, sind dazu herzlich eingeladen.
Begrüßung: Dr. Iris Berndt (Museumsverband Brandenburg). Durch das Programm führen Dr. Ralf Forster und Matthias Struch (Filmmuseum Potsdam).
4.11.2010, 18 Uhr
Filmmuseum Potsdam, Breite Str. 1a/ Marstall, 14467 Potsdam
Kartenreservierung: 0331-27181-12
Filmmuseum Potsdam in Kooperation mit dem Museumsverband Brandenburg
Veröffentlicht von:
Filmmuseum Potsdam
