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Potsdam, 27.09.2017

Potsdams Entwicklung weiterhin sehr positiv

Mit dem Statistischen Jahresbericht 2016 veröffentlicht die Landeshauptstadt Potsdam bereits den 26. Jahresbericht seit Neugründung der Potsdamer Kommunalstatistik im Jahr 1990. Er gibt einen Überblick über Entwicklungen und Eckdaten zu demografischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen, politischen und geografischen Verhältnissen der Landeshauptstadt. Darin wird deutlich, dass sich die positive Entwicklung Potsdams mit steigenden Bevölkerungszahlen, mehr Wohnraum und mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigten fortsetzt. „Das zeigt, dass sich die Landeshauptstadt nach wie vor auf dem richtigen Weg befindet“, sagt Oberbürgermeister Jann Jakobs. „Darauf lässt sich aufbauen und die weiteren Herausforderungen beim Schulbau oder der Schaffung neuer Kitaplätze erfolgreich angehen.“

Zum Jahresende 2016 lebten in Potsdam 171.597 Einwohner. (Erstmals über 170.000 Einwohner). Das waren 4.092 Einwohner mehr als vor einem Jahr, was einem Zuwachs von 2,4 % entspricht. (Höchste Anstieg seit der Eingemeindung 2003) Damit hat die Stadt seit 17 Jahren eine positive Bevölkerungsentwicklung zu verzeichnen. Ursache ist vor allem der positive Wanderungssaldo sowie ein Geburtenüberschuss von 376 Personen. So erblickten im Jahr 2016 1.977 Kinder das Licht der Welt (196 mehr als 2015), demgegenüber starben 1.601 Potsdamer, 19 weniger als 2015. Die Landeshauptstadt Potsdam freut sich somit seit 15 Jahren über einen Geburtenüberschuss.

Auch 2017 setzt sich der Trend des Bevölkerungswachstums fort. Zur Jahresmitte 2017 hatte Potsdam 173.066 Einwohner, 1.469 mehr als vor einem halben Jahr. Nach Potsdam zogen im Jahr 2016 12.705 Personen (602 mehr als 2015) und 9.170 (599 mehr als 2015) Personen verließen die Stadt. Es war die größte Zahl an Zugezogenen der Nachkriegsgeschichte Potsdams, obwohl die Zahl der Geflüchteten gegenüber 2015 zurück ging, der Zuzug von Ausländern aus allen Ländern aber zunahm.

Mit 2.576 Personen gab es die größte Zahl an Zugezogenen aus dem Ausland seit 1992. Damit wuchs Potsdam durch Wanderung um 3.535 Personen (13 mehr als 2015). Hauptquellgebiet der Wanderung war das Land Berlin. Die meisten Wegzüge gab es in das Potsdamer Umland und ins Ausland. Einzig die Wanderungsbilanz dem Umland gegenüber fällt negativ aus (-297 Personen). Der insgesamt deutliche Wanderungsgewinn hat nun schon 17 Jahre an. Besonders große Wanderungsgewinne konnten die Stadtteile Bornstedt (+1.113), die Südliche Innenstadt (+643), Eiche (+490) und Fahrland (+367) verzeichnen.

Innerhalb des Stadtgebietes wechselten 11.559 Personen ihren Wohnort, 660 Einwohner mehr als im Jahr 2015. Davon waren 4.988 Umzüge (43,2 Prozent) innerhalb des gleichen Stadtbezirkes und 28,2 Prozent (3264 Umzüge) innerhalb des gleichen Stadtteils. Die Umzüge innerhalb des Stadtbezirkes bzw. Stadtteiles haben sich 2016 etwas verringert.

Die Geburtenrate betrug 11,5 Geborene je 1.000 Einwohner. Dieser Wert liegt fast 1 Prozentpunkt über dem des Vorjahres. Im Durchschnitt werden von jeder Frau derzeit 1,53 Kinder geboren (2015:1,40). Dieser Wert bedeutet, dass die Mütter mehr Kinder bekommen. Seit nunmehr vier Jahren beträgt das Durchschnittsalter der Mütter 31,1 Jahre. Sehr hoch ist mit 55,9 Prozent der Anteil von Geborenen nichtverheirateter Mütter (2015: 54,4). Dieser Wert ist für Ostdeutschland typisch. Die am häufigsten Vornamen waren Anna/Greta und Karl.

Die Lebenserwartung eines Potsdamer Neugeborenen betrug 78,6 Jahre (männlich) und 83,6 Jahre (weiblich). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung verringerte sich wie auch schon im Vorjahr um 0,1 Jahre auf 42,4 Jahre. Besonders stark stieg der Anteil der Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren (+8,4 %) und die Zahl der Hochbetagten (80 Jahre u.ä.) (+7,4 %)

Der Ausländeranteil erhöhte sich im Vergleich zu 2015 noch einmal deutlich um 1,0 Prozentpunkte auf 7,5 Prozent. Im Vergleich zu westdeutschen Städten ist diese Ausländerquote noch sehr gering, aber für das Land Brandenburg recht hoch. Ende 2016 lebten in Potsdam 12.888 Ausländer. Die meisten Ausländer kamen erstmals aus Syrien (12,2 %), gefolgt von der Russischen Föderation (9,3 %), Polen (7,4 %) und der Ukraine (5,5 %).

Die Zahl der Einwohner mit Migrationshintergrund betrug 2016 20.491, ein Anstieg zum Vorjahr von 2.649 Personen. Das sind 12 % der Bevölkerung. Ohne Einbeziehung der Ausländer lebten 7.603 Deutsche mit einem Migrationshintergrund (4,4 % der Bevölkerung) in Potsdam.

Zum Jahresende 2016 gab es 95.230 Haushalte, 353 Haushalte mehr als im Vorjahr. Jeder 2. Haushalt war ein Ein-Personen-Haushalt, in 30 % der Haushalte lebten zwei Personen und in 20 % drei und mehr Personen. In 18.655 Haushalten (in jedem 5. Haushalt) lebten Kinder. Darunter waren 5.298 Haushalte (5,6 % aller Haushalte) mit einem Alleinerziehenden (-28).

Die Zahl der beim Gewerbeamt angemeldeten Gewerbe nahm auf 13.303 zu (+376; 2,9 % / erstmals über 13.000). Bei der Industrie- und Handelskammer waren mit 11.694 Betrieben geringfügig weniger Betriebe (-330) als im Vorjahr eingetragen. Bei der Handwerkskammer stieg der Bestand der registrierten Handwerksbetriebe leicht auf 1.893 (+60).

Die Beschäftigungssituation verbesserte sich, wie in den Vorjahren, in Potsdam weiter. Am 30.6.2016 gingen in Potsdam 81.440 Personen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Dies waren 1.245 mehr als ein Jahr zuvor und bedeutete einen Anstieg um 1,5 %. Eine besonders positive Entwicklung nahm die Beschäftigungssituation bei den Ausländern, hier konnte eine Veränderung zum Vorjahr von 20 % registriert werden (3.081). Die Arbeitslosenquote verkleinerte sich im Jahresdurchschnitt um weitere 0,3 Prozentpunkte auf nun 6,7 %. Aktuell betrug im August 2017 die Arbeitslosenquote nur 5,9 % mit 5.384 Arbeitslosen, das sind 0,9 Prozentpunkte weniger als zum gleichen Zeitpunkt 2016.

Zum Jahresende 2016 waren 88.253 Wohnungen und 20.095 Gebäude mit Wohnungen in der Stadt vorhanden. Damit gab es 320 Gebäude und 764 Wohnungen mehr als zum Jahresende 2015. Insgesamt steigt am meisten der private Besitz an Wohnungen. Im Jahr 2016 wurden 1.613 Wohnungen bei den Baufertigstellungen gemeldet, 380 Wohnungen mehr als 2015. Auch die Zahl der Baugenehmigungen von 1.897 Wohnungen war wieder hoch, so dass auch 2017 eine große Zahl an fertiggestellten Wohnungen zu erwarten ist.

Im Jahr 2016 stieg die Anzahl der Empfänger von sozialen Leistungen nach SGB XII um fast 8 %. Besonders stark bei der Hilfe in besonderen Lebenslagen (+56 %, von 1.554 auf 2.426), bei den 0-18 Jährigen hat sich die Anzahl vervierfacht. Der Anteil der Wohngeldempfänger stieg um 40 %, das durchschnittliche Wohngeld stieg von 99 auf 145 Euro. Rückläufig ist dagegen der Anteil an Leistungen für Asylbewerber (-20 %).

Die Zahl der Schüler, die an den 42 Schulen in kommunaler Trägerschaft lernen, nahm zu und betrug im Schuljahr 2016/2017 16.651 Schüler. Auch die Schülerzahl in den Schulen mit freier Trägerschaft vergrößerte sich, von 4.976 im Schuljahr 2015/2016 auf 5.167 im Schuljahr 2016/2017. Es besuchte also fast jeder 4. Schüler eine der 19 Schulen in freier Trägerschaft. In 131 Kindertageseinrichtungen wurden 15.629 (+288) Kinder bis zu einem Alter von 14 Jahren betreut. Darunter waren 1.772 Kinder (11,3 % aller betreuten Kinder), die mindestens ein Elternteil mit einem ausländischen Herkunftsland haben.

Die Studierendenzahl an Potsdamer Hochschulen wuchs etwas. Im Wintersemester 2016/2017 gab es insgesamt 24.870 Studierende (+122) an den Hoch- und Fachschulen Potsdams. Als die am häufigsten belegte Studienrichtung an der Universität Potsdam erwies sich die Rechtswissenschaft (2.552), gefolgt von der Betriebswirtschaftslehre (1.014) und der Germanistik (896). Die registrierten Online-Studenten am HPI stieg weiter um 20 % auf 128.780.

Ende 2015 waren in Potsdam 90.084 Kraftfahrzeuge und darunter 71.502 (+1.784) Personenkraftwagen registriert. Das entspricht einem Motorisierungsgrad von 417 Pkw je 1.000 Einwohner (2015: 416). Insgesamt wurden 5.704 Kfz neu zugelassen (2015: 5.641).

Fahrradfahrer (330) sind die am meisten betroffene Gruppe der Verletzten im Potsdamer Straßenverkehr. Im Jahr 2015 wurden 297 Fahrradfahrer verletzt.

Die Tourismusstatistik wies sowohl bei der Zahl der Übernachtungen mit 1.139.389 (+ 34.125) als auch bei der Zahl der Gäste mit 480.090 (+ 4.671) einen enormen Zuwachs aus. Somit wurde das Fünfte Jahr in Folge die 1-Millionengrenze bei den Übernachtungen überschritten. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 2,4 Tage. Die Zahl der ausländischen Gäste sank um 5.481 auf 50.359. Ihre Aufenthaltsdauer stieg dagegen von 2,2 Tage auf 2,5 Tage.

In der Landeshauptstadt Potsdam gab es 157 Sportvereine mit insgesamt erstmals über 30.000 Mitgliedern (30.354 Mitgliedern, 1.372 mehr als im Vorjahr). Die Mitgliederzahl im Alter von 0 bis unter 7 Jahre stieg um fast 34 % besonders stark an. In der Stadt- und Landesbibliothek nahm der E-Book Bestand um 21 % (19.011) zu.

Kriminalitätsschwerpunkte in Potsdam ist der Diebstahl, besonders der Diebstahl von Fahrrädern (2016: 1.836). Allerdings konnte 2016 die Aufklärungsquote erhöht werden. (2015: 7,4 %, 2016: 23,7 %).

Das durchschnittliche Haushaltseinkommen betrug 2016 2.050 Euro (+150 Euro). Die höchsten finanziellen Aufwendungen gab die Stadt 2014 für Kinder,- Jugend und Familienhilfe (110 Mio. Euro; + 7 Mio. Euro) sowie für Soziale Hilfen (102 Mio. Euro; + 6 Mio. Euro) aus. Der Schuldenstand je Einwohner 2015 sank von 499,73 Euro auf 469,46 Euro (ohne KIS).

Potsdam, 27.09.2017

Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam

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