Potsdamer Nahverkehrsplan 2012-2018
Der Nahverkehrsplan der Landeshauptstadt Potsdam für den Zeitraum 2012-2018 soll am 7.11.2012 in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht werden. Mit diesem legt die Stadt als Aufgabenträger fest, wie sie sich die Leistungen des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für die Bevölkerung vorstellt, welche Maßnahmen hierfür in den nächsten Jahren durchgeführt und wie diese finanziert werden sollen.
Der Nahverkehrsplan 2012-2018 wurde durch die Stadtverwaltung unter Mitwirkung des Verkehrsbetriebes in Potsdam (ViP) aufgestellt. Dabei wurde der Entwurf zum Nahverkehrsplan in mehreren Gesprächen mit den benachbarten Landkreisen Potsdam-Mittelmark und Havelland, der Havelbus Verkehrsgesellschaft mbH, dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) sowie Fachabteilungen der Stadtverwaltung abgestimmt.
Entsprechend des Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung wurde die Öffentlichkeit durch eine im Juni 2012 durchgeführte öffentliche Auslegung des Entwurfes mit einbezogen. Die dabei unterbreiteten Vorschläge wurden geprüft und entsprechend berücksichtigt.
Bei der Erstellung des Nahverkehrsplans musste insbesondere der bis 2018 anhaltende positive Trend in der Stadtentwicklung (Gewerbe- und Wohnungsbauentwicklung) und die demografische Entwicklung in Potsdam berücksichtigt werden. Dabei wird von einem Anwachsen der Einwohnerzahl auf rund 171.000 Einwohner (2020), einer weiter steigenden Anzahl Studierender und einem wachsenden Anteil älterer Mitbürger ausgegangen. Für die stetig zunehmende Zahl der Einpendler muss ebenfalls ein attraktives ÖPNV-Angebot zur Verfügung gestellt werden.
Neben der Förderung des Radverkehrs bildet die Erhöhung des ÖPNV-Anteils am Gesamtverkehr eine wesentliche Voraussetzung zur Stärkung des Umweltverbundes. So soll gewährleistet werden, dass die Grenzwerte für Luftschadstoffe und Lärmbelastung eingehalten werden und das Klimaschutzziel bis 2025 (CO²-Reduzierung um 20%) erreicht wird. Dabei wird davon ausgegangen, dass nur ein hochwertiger, attraktiver und innovativer aber auch bezahlbarer ÖPNV im Wettbewerb mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) bestehen kann. Schnittstellen zwischen dem Individualverkehr mit Rad und Kfz und dem ÖPNV (Bike + Ride, Park +Ride) sind entsprechend ihrer Bedeutung weiter zu entwickeln.
Die Belange von Menschen mit Behinderung oder Mobilitätsbeeinträchtigung sind besonders zu berücksichtigen, um eine möglichst weitreichende Barrierefreiheit bei der Nutzung des ÖPNV zu erreichen. Dazu muss die Umstellung der Fahrzeugflotte abgeschlossen und der Anteil behindertengerecht gestalteter Haltestellen erhöht werden.
Wesentliche Eckpunkte des Nahverkehrsplans sind die Festsetzung von Erschließungs- und Qualitätsstandards, die Konkretisierung von Investitionsvorhaben und das zugehörige Finanzierungskonzept.
Im Finanzierungskonzept bis 2016 sind nachfolgend aufgeführte Vorhaben enthalten:
- Rekonstruktion der Tramstrecke in der Friedrich-Ebert-Straße
- Tram- und Busbeschaffung
- Fortführung des behindertengerechten Haltestellenausbaus
- weiterer Ausbau des Verkehrssystemmanagements
- Aufbau einer Mobilitätsagentur
- Erweiterung des Netzes von Fahrgastinformationsanlagen
- Ausbau der Stromversorgungsanlagen
Andreas Goetzmann, Fachbereichsleiter Stadtplanung und Stadterneuerung, sagte: „Auch im derzeit diskutierten Stadtentwicklungskonzept Verkehr werden die Handlungsfelder für den ÖPNV ausgewiesen. Der ÖPNV muss konsequent gefördert werden, um die vorhandenen Optimierungsmöglichkeiten auszuschöpfen und eine hohe Qualität sicherzustellen. Dies alles ist notwendig, um den ÖPNV-Anteil bei der Verkehrsmittelwahl zu erhöhen."
Potsdam, 06.11.2012Veröffentlicht von:
Stadtverwaltung Potsdam
