PETA reicht Stellungnahme zur Brandenburger Jagdgesetznovelle ein
Lob für Verbesserungen, aber Organisation fordert Ende der Jagd auf Füchse und Vögel
Die brandenburgische Landesregierung novelliert wie im Koalitionsvertrag vereinbart derzeit das Landesjagdgesetz. Dabei soll der Tierschutz dem Entwurf zufolge in „besonderem Maße“ berücksichtigt werden. PETA wurde im Rahmen der Verbändeanhörung, die bis zum 22. April andauert, beteiligt. Bereits gestern reichte die Tierrechtsorganisation beim Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz eine 10-seitige Stellungnahme ein. Dazu Nadja Michler, Fachreferentin für Wildtiere bei PETA:
„Der Entwurf bringt den Tierschutz bei der Jagd nur ein kleines Stück voran, da viele ökologische und ethische Aspekte noch nicht berücksichtigt sind. Dennoch begrüßen wir, dass die Tötung von Hunden und Katzen genau wie die grausamen Totschlagfallen untersagt werden sollen. Der Entwurf sieht auch vor, die Baujagd zu verbieten, aber leider nur am Naturbau. Das sind wichtige Schritte in die richtige Richtung. Aber in unserer Stellungnahme machen wir deutlich, dass die Landesregierung bei der Liste der sogenannten jagdbaren Arten dringend nachbessern muss: Insbesondere Füchse, Dachse und Vögel haben nichts auf der Liste zu suchen, da Hobbyjäger diese Tiere nur zum Spaß zu Zehntausenden töten oder sie als Jagdkonkurrenten betrachten. Ebenfalls untragbar ist, dass wirtschaftliche Aspekte rigoros priorisiert werden: Laut dem Entwurf sollen Wildbestände so angepasst werden, dass die Böden ‚ohne erhebliche Beeinträchtigung‘ land- und forstwirtschaftlich nutzbar sind. Dies zeigt, dass ethische und ökologische Gesichtspunkte dem Gewinnstreben der Forst- und Landwirtschaft radikal untergeordnet und alle ‚Störfaktoren‘ eliminiert werden sollen. Das widerspricht dem Geist des Tierschutzes als Staatsziel.“
Potsdam, 13.04.2022Veröffentlicht von:
PETA Deutschland e.V.
