Naturkundemuseum Potsdam: Vielbeinige Delikatessen in der „Grünen Stunde“
Am Dienstag, 2. Mai 2017, um 14:30 Uhr, wird in der „Grünen Stunde“ im Naturkundemuseum Potsdam über Gliederfüßer als menschliche Nahrungsquelle gesprochen. Sie bestehen vor allem aus Eiweißen mit essentiellen Aminosäuren. Sie sind reich an Ballaststoffen und arm an Kohlenhydraten. Insektenexperte Dr. Dirk Berger, der als Sammlungs- und Ausstellungskonservator im Naturkundemuseum Potsdam arbeitet, erklärt, warum Insekten und Co. als Nahrungsquelle eine sinnvolle Alternative zu Fleisch darstellen können und warum gerade Gliederfüßer dem Menschen seit Jahrtausenden als Nahrung dienen. Neben Kaffee und Keksen können mutige Teilnehmende einen tierischen Snack probieren.
Gäste der „Grünen Stunde“ erfahren, auf welchen Teilen der Erde regelmäßig Insekten, Krebstiere und auch Spinnentiere, die zoologisch zu den Gliederfüßern zählen, regelmäßig gegessen werden. Bereits aus der Antike gibt es Überlieferungen, dass Zikaden und Heuschrecken verspeist wurden. In Europa und der westlichen Welt gelten Garnelen, Hummer, Krabben und Flusskrebse als Delikatesse, während der Verzehr von Insekten heutzutage wenig verbreitet und oft mit Unbehagen verbunden ist. Und das, obwohl in der deutschen und französischen Küche bis Mitte des 20. Jahrhunderts Insekten verarbeitet wurden. In Afrika, Südamerika, Asien, Australien und Papua-Neuguinea hingegen ergänzen Insekten bis heute regelmäßig das menschliche Nahrungsspektrum.
Auch für die Umwelt, scheinen Insekten als Nahrungsquelle eine sinnvolle Alternative zu sein. Zum einen müssen keine Wälder für intensive Weideviehwirtschaft geopfert werden, zum anderen hinterlässt die Zucht von Insekten einen deutlich niedrigeren ökologischen Fußabdruck, als bei der klassischen Nutztierhaltung.
Besucher der Veranstaltungsreihe „Grüne Stunde“ können ihr naturkundliches Wissen auffrischen, Neues erfahren und den Mitarbeitenden des Museums in angenehmer Atmosphäre Fragen stellen. Der Teilnahmebeitrag für die „Grüne Stunde“ beträgt 6,50 Euro und enthält den Museumseintritt, warme und kalte Getränke sowie Kekse. Eine Besichtigung der verschiedenen Ausstellungen im Naturkundemuseum Potsdam ist für die Teilnehmenden vor oder nach der „Grünen Stunde“ möglich.
Interessenten, gern auch Gruppen, können sich im Naturkundemuseum Potsdam unter 0331 289 6707 oder naturkundemuseum@rathaus.potsdam.de anmelden. Das Naturkundemuseum Potsdam, Breite Straße 13, ist mit dem Bus 606 (Haltestelle „Naturkundemuseum“) gut erreichbar.
Potsdam, 01.05.2017Veröffentlicht von:
Naturkundemuseum Potsdam
