Munitionsbergung am Potsdamer Hauptbahnhof
Die Landeshauptstadt Potsdam und der Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg suchen und bergen Munitionsreste im Bereich der öffentlichen Grünflächen am Hauptbahnhof Potsdam. Die Arbeiten dazu haben im Juli mit der Beräumung des ehemaligen Parkplatzes begonnen und sollen im ersten Bauabschnitt auf etwa 1,1 Hektar im Frühjahr 2018 abgeschlossen werden. Danach wird die Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) die öffentlichen Grünflächen im Umfeld des Bürokomplexes herstellen.
Die weiteren 1,3 Hektar öffentliche Grünflächen werden im Anschluss untersucht und von Kampfmitteln beräumt. Dazu muss der Untergrund bis zu 3 Meter tief aufgegraben und sämtliche Munitionsreste durch die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes entschärft und beseitigt werden. Die Bauschuttabfälle werden fachgerecht entsorgt und Füllboden wieder eingebaut. Der Baustellenbereich ist umzäunt und bewacht. Die gesamte öffentliche Grünfläche wird ab Frühjahr 2019 wieder frei zugänglich sein.
Diese Maßnahme ist Folge des größten Bombenangriffes auf Potsdam am 14. April 1945. Zwischen 22:40 Uhr und kurz nach 23:00 Uhr warfen 724 Bomber etwa 1.700 Tonnen Bomben auf die südliche Potsdamer Innenstadt ab. Vor allem der Bahnhof und die Gleisanlagen wurden dabei fast vollständig zerstört. Auch ein mit Munition beladener Zug, der auf einem Nebengleis des Bahnhofes abgestellt war, ging dabei in die Luft. Die Granaten wurden teilweise nach dem Krieg mit Bauschutt vermengt, in Bombentrichtern verfüllt und dann mit Boden überdeckt. Um dauerhaft eine Gefährdung restlos auszuschließen, müssen alle Munitionsreste beseitigt werden.
Potsdam, 23.08.2017Veröffentlicht von:
Landeshauptstadt Potsdam
